Sonorous Star: "Indian Motorcycles" (1996)


Sonorous Star sind die beiden Brüder Khalid und Amr Mallassi, die seit 1996 mit Jon Goodwillie das Label Catskills Records betreiben. Bei Catskills Records haben sie auch die beiden Sonorous Star-EPs "Indian Motorcycles" 1996 und "Bullets And Bad Dreams" 1997 veröffentlicht. Elektronische Music die sich zwischen den Polen Trip Hop, Abstract und Downbeat bewegt, yeah. Beide arbeiten jetzt als Producer und Remixer. Bisher zuletzt erschien bei Catskills Records das Album "Phantom Cabinet Vol.1" 2021 von Pepe Deluxé aus Finnland, das ist ein Big-Beat-Duo bestehend aus JA-Jazz alias Tomi Paajanen und James Spectrum alias Jari Salo. Die Brüder Khalid und Amr Mallassi sind in Brighton, Großbritannien beheimatet, wo auch der Sitz des Labels ist. Amr Mallassi verwendet als Producer und Remixer auch die Pseudonyme Baby Fish Lips und Peter Panache. Auf der EP "Indian Motorcycles" sind die Songs "Indian Motorcycles", "Gas Leak", "Journey Through Hell's Kitchen" und "Dragon Dub" enthalten und auf "Bullets And Bad Dreams" die Songs "Bullets And Bad Dreams", "Casio Clay", "Indian Motorcycles (Misterjon Remix)", "Gas Leak (Coma Remix)" und "Cimmerian Waters". So, mehr weiß ich über die beiden nicht zu berichten, außer dass man sich die Musik von Sonorous Star unbedingt anhören sollte. Yeah! Habe gerade das Buch "Die Musik der Zukunft" von Robert Barry gelesen, das 2018 bei der Edition TIAMAT erschienen ist. In diesem Buch geht es nicht nur um Popmusik, sondern auch um Oper und Richard Wagner, um die Kunst der Geräusche und Luigi Russolo, um Neue Musik und John Cage, um Kosmosdramen und Sun Ra etcetera. Bei einer Diskussionsveranstaltung im Café Oto in London stellte Robert Barry 2010 dem Musiker und Komponisten Terry Riley die Frage: Man hat sie einen visionären Komponisten genannt, also wie stellen Sie sich die Musik der Zukunft vor? Sie setzen mir die Pistole auf die Brust, erwiderte Terry Riley lachend, alles, was ich sagen kann, ist, dass ich hoffe, dass es überhaupt eine Zukunft gibt. David Bowie sagte 2002 in einem Interview mit der New York Times: Musik wird wie laufendes Wasser oder Elektrizität sein. Die absolute Transformation von allem, was wir je über Musik gedacht haben, wird in den nächsten zehn Jahren stattfinden und nichts wird das aufhalten können. Man wird mehr Konzerte spielen müssen, denn das wird die einzige einmalige Situation sein, die noch übrigbleibt. Ja, liebe Freund*innen, das Buch "Die Musik der Zukunft" ist auch für Popfans ein lesenswertes Buch. Okay, lassen wir das Schlusswort Katharina Bornefeld von der holländischen Band The Ex sprechen: Ich würde Punk nicht als Stil, sondern als Freiheit des Ausdrucks definieren. Die Freiheit zu sagen: 'Ich mache, was ich will, ganz egal, ob es euch passt oder nicht, denn ich bin anders.' Punk wurde schnell zum Klischee, aber das passiert ja bei fast allen Trends. Für uns als Musiker*innen bedeutet Punk jedoch nichts anderes als künstlerische Freiheit. Uns war vor allem die DIY-Haltung wichtig, die zum Beispiel auch Crass in England an den Tag gelegt haben, also alles in Eigenregie zu machen und sich von den großen Plattenfirmen bewusst fernzuhalten. Das ist eine Haltung, die meiner Ansicht nach bis heute lebendig ist, unabhängig von Punk als Mode oder Dogma. Uns hat es immer Spaß gemacht, unser Publikum mit etwas zu konfrontieren, was es noch nicht kannte. Das macht den Kopf frei für Neues. Aber uns selbst geht es ja genauso, wir begeben uns selbst gerne in unbekannte Situationen. Das hat nichts mit verstiegenem Konzept zu tun, sondern mit Abenteuer.

05.06.2024