The Cramps: "Psychotic Reaction" (1983)


Rockabilly Punk, yeah, auch Psychobilly genannt. Der Song "Psychotic Reaction" wurde von der Band Count Five geschrieben und war 1966 ein Hit für sie, ihr einziger. Auch diese Version befindet sich in dieser Liste. The Cramps wurden 1976 von Lux Interior alias Erick Purkhiser (Vocals), Poison Ivy Rorschach alias Kristy Wallace (Guitar, Bass, Vocals), Bryan Gregory alias Greg Beckerleg (Guitar) und Pam Ballam alias Pam Beckerleg (Drums) in Sacramento, Kalifornien gegründet. Pam Ballam verließ die Band aber bereits nach ein paar Monaten wieder und neue Drummerin wurde Miriam Linna. Bei Illegal Records erschien 1979 die EP "Gravest Hits", da hatte sich aber Miriam Linna bereits wieder verabschiedet und es trommelt Nick Knox. In der Besetzung Interior, Rorschach, Gregory und Knox erschien 1980 bei Illegal Records noch das Debütalbum "Song The Lord Taught Us", das es auf Platz 1 der britischen Indie-Charts schaffte. Nach diesem Album verließ Gitarrist Bryan Gregory die Cramps und wurde durch Kid Congo Powers alias Brian Tristan ersetzt. Kid Congo Powers hatte davor bei der Band The Gun Club gespielt. Mit Kid Congo Powers veröffentlichten die Cramps 1981 bei I.R.S. Records das Album "Psychedelic Jungle". Auf das nächste Album "A Date With Elvis", das bei Big Beat Records erschien, mussten die Fans dann bis 1986 warten. Bei "A Date With Elvis" bestanden die Cramps aus Lux Interior, Poison Ivy Rorschach und Nick Knox. Das Album schaffte es wiederum auf Platz 1 der britischen Indie-Charts. Die nächsten beiden Alben erschienen bei Enigma Records, "Stay Sick!" 1990 und "Look Mom No Head" 1991. Mit dem Song "Bikini Girls With Machine Guns" vom Album "Stay Sick!" hatten die Cramps einen kleinen Hit in den USA. "Stay Sick!" war das letzte Album mit Drummer Nick Knox und das einzige mit Bassistin Candy Del Mar. Bei "Look Mom No Head" gehörten neben Lux Interior und Poison Ivy Rorschach die Musiker Slim Chance (Bass) und Jim Sclavunos (Drums) zur Band. Slim Chance blieb ein Weilchen, aber Jim Sclavunos verabschiedete sich gleich wieder und Harry Drumdini wurde der nächste Drummer. Bassist Slim Chance ist noch auf den beiden Alben "Flamejob" 1994 und "Big Beat From Badsville" 1997 zu hören, danach wurde Chopper Franklin neuer Bassist der Cramps. "Flamejob" erschien bei The Medicine Label und "Big Beat From Badsville" bei Epitaph Records. Das letzte Album der Cramps, "Fiends Of Dope Island", erschien 2003 bei Vengeance Records. Lux Interior starb 2009 im Alter von 62 Jahren an einer Aortendissektion. Zumindest die 1998 bei BMG Records erschienene Compilation "Greatest Hits" von The Cramps sollt man sich zulegen, da ist auch der Song "Psychotic Reaction" drauf. Meine Lieblingsalben von den Cramps sind "Songs The Lord Taught Us" 1980 und "Stay Sick!" 1990. Die Cramps waren eine tolle Band, yeah, sie haben uns nicht nur eine Menge toller eigener Songs geschenkt, sondern auch Compilations wie "Songs The Cramps Taught Us", "Bad Music For Bad People", "Spirit Of The Cramps", "Loose Lips Might Sink Ships", "Destination Crampsville" oder "Trick Or Treat (Music To Scare Your Neighbours)", auf denen sie die Geschichte der Popmusik jenseits vom Kanon abbilden. Thanks! Lux Interior: We're always asked how long we can keep going. But it's not really an issue for us. Besides, what else could we do? We must be among the world's most unemployable people. If we hadn't been in The Cramps, I can't imagine the trouble we'd be in. We often find ourselves wondering about the difference between what we do and being locked up. It's a pretty thin line. Rock'n'roll is the greatest way for weirdos like us to find a purpose in life. In that sense, our goal has never really changed. We just want to carry on getting away with it. Not getting caught - that's our only ambition. Rock And Roll, yeah, hört euch auch den Song "Sh-Boom" bei youtube an, zuerst die Originalversion der schwarzen Doo-Wop-Gruppe The Chords und dann die Version der weißen Doo-Wop-Gruppe The Crew-Cuts, beide erschienen im Jahr 1954. Die Chords kamen aus der Bronx, New York und die Crew-Cuts aus Toronto, Kanada. Die Crew-Cuts gehörten zu den ersten weißen Interpreten, die Coverversionen ihrer schwarzen Kollegen anfertigten und im segregierten amerikanischen Musikmarkt einer breiten Öffentlichkeit zuführten. Beide Versionen waren überaus erfolgreich, die Chords schafften es mit dem Song in den USA auf Platz 2 in den R&B Charts und auf Platz 5 in den Popcharts, die Crew-Cuts wurden Nummer 1 in den Popcharts. Die Chords verkauften in den ersten 2 Jahren 400.000 Singles, die Crew-Cuts 1,5 Millionen. Besonders frustrierend für Schwarze wirkte dabei der Umstand, dass weiße Künstler*innen Millionen verdienten, während ihnen selbst der Erfolg beim Massenpublikum versagt blieb. Nein, ich will damit nicht sagen, dass die Version der Crew-Cuts schlecht ist, ich höre beide Versionen sehr gerne, aber es ist auch wichtig, als Popfan immer wieder auf diese Ungerechtigkeiten hinzuweisen. We need a lot more of Sozialismus and a lot less Kapitalismus, yeah. Ich höre auch die 1979 erschienene 12”-Version des Song von den Marvels sehr gerne. Reggae, yeah. So, und jetzt wird gekocht, Ilse hat Hunger.

31.03.2021