The Loafers: "Living In A Suitcase" (1989) |
The Loafers waren eine kurzlebige britische Ska-Band, yeah. Sie wurde Mitte der 80er Jahre von Jim Robinson (Vocals), Jon Downer (Guitar), Sean Flowerdew (Keyboards), Trevor Harding (Bass), Nasser Bouzida (Drums) und Denise Butler (Saxophone) in London gegründet. Im Jahr 1988 erschien bei Skank Records das Debütalbum "City Skanking", danach unterschrieb die Band bei Staccato Records. Auf diesem Label erschienen 1989 die EPs "Living In A Suitcase" und "The Undertaker" sowie die beiden Alben "Skankin’ The Place Down" und "Contagious". Außerdem noch die EP "Mad About Ska" von Laurel Aitken & The Loafers. Wow! Nach dem Album "Skaraties" 1990 bei Link Records löste sich die Band auf. Keyboarder Sean Flowerdew war danach noch mit den Bands Clubland, Special Beat, Phoenix City All Stars und Pama International in der Popwelt unterwegs. Pama International veröffentlichten 2019 bei Happy People Records das Album "The Altruistic Soul Sound Of Pama International". Bassist Trevor Harding und Drummer Nasser Bouzida spielten danach noch bei den Bands Skooby und Big Boss Man. Nasser Bouzida ist außerdem Betreiber des Recording Studios Beat Mountain, Wales und veröffentlicht seit 2002 unter dem Pseudonym The Bongolian Soloalben bei Blow Up Records, zuletzt 2020 das Album "Harlem Hipshake". Der Song "Living In A Suitcase" ist auf der 1998 bei Cult Records erschienenen Loafers-Compilation "The Collection" zu finden. Loafers sind Schlupfhalbschuhe mit Absatz, so genannte Unisex-Schuhe, also Schuhe die für alle Geschlechter gleich konzipiert sind. Die Redewendung light in the loafers bedeutet soviel wie homosexuell. Die bekanntesten Bands des britischen Ska-Revivals waren The Specials, The Selecter, The Beat, Madness, Bad Manners und The Bodysnatchers. Es gab natürlich auch eine Menge weniger bekannte wie Amazulu, The Swinging Cats, The Hotknives, Akrylykz, JB’s Allstars oder eben The Loafers. Ende der 80er kam dann mit Ska Punk schon das nächste Ska-Revival, diesmal nicht mit Schwerpunkt in Großbritannien sondern in den USA mit Bands wie Sublime, Voodoo Glow Skulls, The Mighty Mighty Bosstones, The Pietasters, The Aquabats oder Goldfinger. In Jamaica begann das Ska-Fieber bereits Anfang der 60er Jahre, die ersten Ska-Singles wurden von Prince Buster alias Cecil Bustamente Campbell, Clement 'Coxsone' Dodd und Duke Reid produziert. Im Jahr 1962 kam der Ska dann mit den Songs "Forward March" von Derrick Morgan und "Freedom Sound" von den Skatalites nach Europa und der erste internationale Ska-Hit war "My Boy Lollypop" 1964 von Millie Small. Im Jahr 1960 startete der britische Geschäftsmann Emil Shalitt in London das Label Blue Beat, mit dem er aus Jamaika importierte Singles an die zahlreichen Einwanderer aus Jamaika verkaufte. Bald fanden diese Singles aber auch britische Fans, die diese Musik dann nach dem Label Blue Beat nannten. Beim Revival nannten sie den Ska dann Two Tone nach Two Tone Records. Aus dem Song "Jamaica Ska" 1964 von Byron Lee & The Ska Kings wurde der Song "Do The Blue Beat (The Jamaika Ska)", mit dem Dinah Lee alias Diane Jacobs 1964 in Australien und Neuseeland einen Hit hatte. In Kanada wurde der Song unter dem Titel "Le Blue Beat" durch Myriam Martin alias Pauline Provencher 1967 zum Hit und in Deutschland war Gitte alias Gitte Hænning 1964 mit "Das ist der Blue Beat" erfolgreich. Gitte war eigentlich Dänin, hatte aber auch in Deutschland einige Hits u.a. im Duo mit Rex Gildo alias Ludwig Hirtreiter. Ska ist irgendwie eine Melange aus Mento und Rhythm'n'Blues, naja, bei Gitte nicht mehr, da ist er zum deutschen Schlager mutiert. Okay, das Schlusswort überlasse ich diesmal den französischen Dichter und Maler Max Jacob: Die Poesie ist eine Charaktereigenschaft, eine Tugend, wie der Frohsinn, das Tanzen oder die Knausrigkeit. 19.06.2022 |