The Vile Cherubs: "Rose Garden" (1993)


Die Vile Cherubs waren eine kurzlebige Psychedelic-Punk-Band aus dem Umfeld von Dischord Records, yeah. Die Band bestand aus Jesse Quitslund (Vocals), Tim Green (Guitar), Seth Lorinczi (Bass, Vocals) und Ben Wides (Drums) und veröffentlichte 1989 bei Dischord Records das Album "Post-Humorous Relief". Im Jahr 1993 wurde dann bei White Heap Records noch das Album "The Man Who Has No Eats Has No Sweats" nachgereicht, da hatte sich die Band aber bereits wieder aus der Popwelt verabschiedet. Auf "The Man Who Has No Eats Has No Sweats" befinden sich Songs aus den Jahren 1987 und 1988, die 1993 neu gemastert wurden. Jesse Quitslund spielte danach bei der Band The Capitol City Dusters, Tim Green bei The Nation Of Ulysses und Seth Lorinczi bei Circus Lupus. Seth Lorinczi war zuletzt mit der Corin Tucker Band unterwegs, wo ich mir aber nicht sicher bin, ob die noch besteht, weil Corin Tucker jetzt wieder mit ihrer vorigen Band Sleater-Kinney gemeinsame Sache macht. Als großen Einfluss nannten The Vile Cherubs die 60er Jahre Psychedelic-Band Fifty Foot Hose, die aus Nancy Blossom (Vocals), David Blossom (Guitar), Larry Evans (Guitar), Louis 'Cork' Marcheschi (Bass, Synthesizer) und Kim Kimsey (Drums) bestand und 1967 bei Limelight Records das Album "Cauldron" veröffentlichte. Fifty Foot Hose kamen Mitte der 90er Jahre nochmals zusammen und veröffentlichten 1998 bei Weasel Disc Records ihr zweites Album "Sing Like Scaffold". Naja, von der alten Besetzung war da nur mehr Louis 'Cork' Marcheschi übrig, die anderen Musiker*innen waren nun Elizabeth Perry (Vocals), Reid Johnston (Guitar, Horns, Harmonium, Effects), Walter Funk III (Vocoder, Electronics), Lenny Bove (Bass, Electronics, Vocals) und Dean Cook (Drums, Cymbal). Habe gerade das Buch "Suche nach Grund und Gipfel" von René Char gelesen, das 2015 beim Klever Verlag in deutscher Übersetzung erschienen ist. Das Buch ist eine Sammlung von Essays, der älteste stammt aus dem Jahre 1933 und trägt den Titel "Paul Eluard", der jüngste aus dem Jahr 1981 und heißt "Jean Hugo II", in diesem schreibt René Char den schönen Satz: Freiheit heißt: Nach dem Geborenwerden, sich auf Schwierigkeiten einlassen. Jean Hugo war Maler und Schriftsteller und der Urenkel von Victor Hugo, er starb 1984 im Alter von 90 Jahren. Über den Maler Joan Miró schreibt René Char in seinem Essay "Berge, tanzt!" 1961: Ein lustiger Maler und frei von schlechten Gewohnheiten. Auf dem Schleifrad des Glücks streut er Entschädigungen und Funken aus. Und in seinen Trauerfalten verbirgt er die Schönheit, um Osiris wiederzubeleben. Joan Miró starb 1983, ebenfalls mit 90 Jahren. Manche Künstler*innen scheinen doch recht alt zu werden, yeah, ich strebe ein Alter von 87 Jahren an und deshalb hat meine letzte Einzelpublikation "Heute. Ein letztes Buch" 87 Kapitel. Es ist 2016 ebenfalls im Klever Verlag erschienen. Warum genau 87 Jahre? Ja, liebe Leute, darüber habe ich ihm Verwicklungsroman genaueres berichtet, ein work in progress, das ich gemeinsam mit Ilse Kilic schreibe und schreibe und schreibe. 13 Teile sind bereits in der Edition ch erschienen. Also gut, hört bei den Vile Cherubs rein und lest dazu, davor oder danach ein bisserl René Char und Verwicklungsroman, damit ihr groß und stark werdet oder doch lieber klein und schwach bleibt, so wie ich. Punkt. Lassen wir das Schlusswort René Char sprechen: Gewiss ist es besser, seine Unsicherheit und Schwierigkeit zu wahren, als zu versuchen, sich von etwas anderem überzeugen und bestätigen zu lassen.

21.04.2023