The Warmers: "Poked It With A Stick" (1996)


The Warmers waren eine kurzlebige Hardcore-Punk-Band aus Washington DC. Sie war von 1994 bis 1997 in der Popwelt unterwegs und bestand aus den Musiker*innen Alec MacKaye (Guitar, Vocals), Juan Luis Carrera (Bass, Vocals) und Amy Farina (Drums). Die Warmers veröffentlichten bei Dischord Records die Single "Thin Air / Occupation: Fish" 1995 und das Album "The Warmers" 1996. Im Jahr 2004 erschien dann noch die EP "Wanted: More", die bereits 1996 aufgenommen, aber erst 2003 fertig abgemischt wurde. Alec MacKaye ist der jüngere Bruder von Ian MacKaye, der Ende der 70er Jahre mit Jeff Nelson das Label Dischord gründete. Alec MacKaye spielte vor den Warmers bereits bei den Bands Untouchables, The Faith und Ignition. The Faith und Ignition haben ebenfalls Platten bei Dischord Records veröffentlicht, von den Untouchables sind Songs auf den Compilations "20 Years Of Dischord (1980-2000)" 2002 und "American Hardcore - The History Of American Punk Rock 1980-1986" 2006 zu finden. Juan Luis Carrera arbeitete nach dem dem Ende der Warmers als Recording Engineer und Producer und Amy Farina gründete mit Ian MacKaye das Duo The Evens, das bei Dischord Records die Alben "The Evens" 2005, "Get Evens" 2006 und "The Odds" 2012 veröffentlichte. Aus dem Duo The Evens wurde dann mit Joe Lally das Trio Coriky, das 2020 bei Dischord Records das Album "Coriky" veröffentlichte. Ian MacMaye (Guitar, Vocals), Joe Lally (Bass, Vocals) und Amy Farina (Drums, Vocals), yeah. Der Song "Poked It With A Stick" ist auf dem Album "The Warmers" zu finden. Okay, ich habe gerade das Buch "Für immer in Pop" von Martin Büsser gelesen, das 2018 im Ventil Verlag erschienen ist. Es ist eine Sammlung von Texten, die Martin Büsser zwischen 1990 und 2010 für verschiedene Zeitschriften und Anthologien geschrieben hat. Martin Büsser ist 2010 im Alter von 42 Jahren an Krebs gestorben, er war der Herausgeber der Zeitschrift "Testcard" und Sänger der Band Pechsaftha. Martin Büsser: Die Kulturindustrie feiert im Pluralismus ihren Triumph, der den Konsumenten suggeriert, jederzeit die freie Wahl zu haben - zwischen Britney Spears und Post Punk, zwischen Stefan Raab und Harald Schmidt. Dabei ist zunehmend das Bedürfnis nach 'anderen' Kanälen verloren gegangen, das Bedürfnis nach Kultur und Information, die uns mit Neuem und Ungewohntem konfrontiert. In dem Maße, in dem sich keine wirkmächtige politische Opposition mehr außerhalb der Institutionen bildet und viele Menschen immer stärker auf Werte wie Familie, Religion und Nation setzen, ist auch eine kritische Kultur, die bestehende Verhältnisse in Frage stellt, in die Exoten-Nische abgedrängt worden. Ja, das Buch ist lesenswert und der Ventil Verlag eine gute Adresse für Pop. So, zum Abschluss noch ein Schlusswort von Kimya Dawson: Ich kann an gar nichts mehr glauben, nur noch daran, nett zu sein. Kimya Dawson ist euch sicherlich als Mitglied der Antifolk-Band The Moldy Peaches ein Begriff. Oder etwa nicht?

22.05.2024