Vangelis: "Blade Runner Blues" (1994)


Filmmusik von Vangelis alias Evangelos Papathanassiou, yeah. "Blade Runner" ist ein sehenswerter Science-Fiction-Film von Ridley Scott, der 1982 in die Kinos kam. Der Soundtrack von Vangelis erschien dann aber erst 1994 bei EastWest Records. Im Jahr 1982 erschien zwar auch ein Blade-Runner-Soundtrack, doch dafür wurde nicht die Originalmusik von Vangelis verwendet, sondern ein Teil der Filmmusik wurde vom New American Orchestra unter der Leitung von Jack Elliott alias Irwin Elliott Zucker neu eingespielt. Evangelos Papathanassiou wurde 1943 in Agria, Griechenland geboren, laut eigener Aussage begann er bereits mit 4 Jahren Musik zu komponieren. Er studierte Malerei an der Athens School of Fine Arts und Anfang der 60er Jahre gründete er mit Nico Mastorakis die Band The Forminx, die mehrere Singles bei Decca Records veröffentlichte. Im Jahr 1968 gründete er mit Demis Roussos (Vocals, Guitar, Bass) und Lucas Sideras (Drums, Percussion) die Progressive-Pop-Band Aphrodite's Child. Evangelos Papathanassiou spielte Organ, Piano, Vibraphon, Flute, Bass und Percussion und nannte sich nun Vangelis. Aphrodite's Child veröffentlichte die Alben "End Of The World" 1968, "It's Five O'Clock" 1969 und "666" 1972. Bei letzteren wurde die Band durch die Musiker Anargyros 'Silver' Koulouris (Guitar, Percussion), Harris Halkitis (Bass, Saxophone, Congas, Percussion) und Michel Ripoche (Trombone, Saxophone) verstärkt, und die Schauspielerin und Sängerin Irene Papas war beim Song "∞ (Infinity)" als Gastsängerin mit dabei. Aphrodite's Child lösten sich 1972 auf und Vangelis veröffentlichte bei Reprise Records sein erstes Soloalbum "Fais que ton rêve soit plus long que la nuit". Demis Roussos wurde mit Hits wie "Goodbye, My Love, Goodbye" 1972, "My Friend The Wind" 1972, "Someday Somewhere" 1974, "Happy To Be On An Island In The Sun" 1975 oder "When Forever Has Gone" 1976 zum Popstar. Er starb 2015 im Alter von 67 Jahren. Lucas Sideras gründete nach dem Ende von Aphrodite's Child mit Lakis Vlavianos (Electric Piano, Moog Synthesizer) und Dimitris Katakouzinos (Bass, Vocals) die Band Ypsilon. Aktuell ist er mit der Band Diesel in der Popwelt unterwegs, die 2019 bei Ikarus Records das Album "Refuelled" veröffentlichte und aus den Musiker*innen Sigma Fay (Vocals), Yannis Drolapas (Guitar), Jimmys Diakoymakos (Bass) und Lucas Sideras (Drums) besteht. Der erste Soundtrack von Vangelis, der auch als Album erschien, war "Sex Power" 1970, den er für den gleichnamigen Film von Henry Chapier komponierte. Die Suche eines jungen Mannes nach seinen sexuellen Wünschen führt ihn auf eine Reise durch die Wüste, wo ihm verschiedene Frauen begegnen, steht bei moviepilot.de über diesen Film zu lesen. Eine dieser Frauen wird von Jane Birkin gespielt. Waren die frühen Soloalben von Vangelis noch sehr von Prog Rock geprägt, wandelte sich seine Musik bereits Ende der 70er Jahre immer mehr Richtung Electronic und Ambient Music. Im Jahr 1975 verlegte Vangelis seinen Wohnort von Athen nach London. Im gleichen Jahr schaffte er es mit dem Album "Heaven And Hell" auch zum ersten Mal in die britischen Charts, in die österreichischen Charts schaffte er es erst 1995 mit dem Album "Voices". Richtig berühmt und wahrscheinlich auch ein bisschen reich wurde Vangelis aber durch seine zahlreichen Soundtracks, seinen ersten Oscar gewann er für die Musik zum Film "Chariots Of Fire" 1981 unter der Regie von Hugh Hudson. Weitere sehr erfolgreiche Soundtracks schrieb er für Filme wie eben "Blade Runner" 1982 und "1492 - Conquest Of Paradise" 1992, bei beiden hat Ridley Scott Regie geführt, oder "El Greco" 2007 von Yannis Smaragdis. Nach dem Ende von Aphrodite's Child probte Vangelis mit der Prog Band Yes, stieg dann zwar nicht ein, aber mit Jon Anderson, dem Sänger von Yes, veröffentlichte er unter dem Namen Jon & Vangelis die Alben "Short Stories" 1980, "The Friends Of Mr. Cairo" 1981 und "Private Collection" 1983. Vangelis hatte auch mehrere Hitsingles, "Chariots Of Fire / Eric's Theme" 1981 und "Conquest Of Paradise / Moxica And The Horse" 1992 sowie gemeinsam mit Jon Anderson "I Hear You Now / Thunder" 1979 und "I'll Find My Way Home / Back To School" 1981. Im Jahr 1976 gab Vangelis ein kurzes Gastspiel bei der Hardrockband Socrates, zu hören auf dem 1976 bei Vertigo Records erschienen Album "Phos". Das Album wurde in der Besetzung Antonis Tourkogiorgis (Vocals, Guitar, Bass), Janis Spathas (Guitar), Vangelis (Keyboards, Percussion) und Giorgos Trandalides (Drums, Percussion) eingespielt. Vangelis hat auch Singles unter anderen Namen veröffentlicht, "Astral Abuse / Who Killed" 1971 als Alpha Beta, "Who / Sad Face" 1974 als Odyssey und "Red Square / When The Cats Away" 1978 als Mama 'O. Alpha Beta ist Psychedelic Rock, Odyssey Synth Pop und Mama 'O Disco. Vangelis: If I've made money from music, it was never my aim to do that. I didn't do it to become famous. I absolutely respect and I believe I serve music. Der Film "Blade Runner" basiert auf dem Science Fiction Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" 1968 von Philip K. Dick. Rudi Steiner schreibt im Lexikon der Kultfilme: Das Thema von "Blade Runner" ist also die Auseinandersetzung mit der Frage: Wann ist der Punkt erreicht, wo man eine Existenz achten muß? Okay, und jetzt hören wir uns noch den tollen Song "A Darkness In My Soul" 1982 von Solid Space an. Solid Space war ein britisches Synth-Pop-Duo, das 1982 bei In Phaze Records die Kassette "Space Museum" veröffentlichte. Im Jahr 2012 hat das Label "Space Museum" als LP wiederveröffentlicht. Yeah! Solid Space waren Dan Goldstein und Matthew Vosburgh. Beide spielten davor in der Punkband Exhibit A, die bei Irrelevant Wombat Records die beiden EPs "No Elephants This Side Of Watford Gap" 1979 und "Distance" 1980 veröffentlichte. Matthew Vosburgh veröffentlicht auch noch mit der Punkband Twelve Cubic Feet 1982 bei Namedrop Records die EP "Straight Out The Fridge". Schade das Dan Goldstein und Matthew Vosburgh nichts mehr von sich hören lassen.

05.11.2023