Violent Onsen Geisha: "Ilsa On Highway" (1995)


Violent Onsen Geisha ist der japanische Noise-Musiker Masaya Nakahara. Er wurde 1970 in Tokyo geboren und sein erster Tonträger war 1989 die Kassette "Shocks! Shocks! Shocks!" bei Vanilla Records. Das Label Vanilla Records wird vom Musiker Michio Teshima betrieben. Michio Teshima hat 1984 mit Maso Yamazaki, auch bekannt unter dem Namen Masonna, die Punkband The Sadist gegründet, die bis 1990 in der Popwelt unterwegs war. Beim Label MCR Company erschien 2013 die Compilation "Total Sex 1984-1990", auf der das Gesamtwerk der Band nachzuhören ist. Bei RRRecords erschien 1991 ein Splitalbum von Violent Onsen Geisha und Masonna. Noise, yeah. Einer der 7 Songs von Violent Onsen Geisha auf diesem Album trägt den lustigen Titel "Tyrolean Hat". Der Song "Ilsa On Highway" ist auf dem 1995 bei Rail Recordings erschienenen Album "Que Sera, Sera (Things Go From Bad To Worse)" zu finden. Auf diesem Album sind auch 2 Coverversionen enthalten, "Milkcow Blues" und "Don't Let Me Be Missunderstood". Als Songwriter wird beim "Milkcow Blues" Ray Davies von den Kinks angegeben, der hat den Song aber 1965 nur für das Kinks-Album "The Kink Kontroversy" neu arrangiert, geschrieben hat ihn Sleepy John Estes Anfang der 30er Jahre. "Don't Let Me Be Missunderstood" wurde von Bennie Benjamin, Gloria Caldwell und Sol Marcus geschrieben und 1964 von Nina Simone veröffentlicht. Zum Hit wurde der Song aber 1965 in der Version der Band The Animals mit Sänger Eric Burdon. Ein zweites Mal wurde er zum Hit 1977 in der Version der Discoband Santa Esmeralda. Das letzte Album von Masaya Nakahara unter dem Pseudonym Violent Onsen Geisha erschien 2003 bei Compound Annex Records, es trägt den Titel "Comp O.S.O." und ist eine Collaboration mit den Musikern Mike Kelley und Paul McCarthy. Die beiden bilden gemeinsam mit Fredrik Nilsen, Joe Potts und Tom Recchion auch die Experimental-Pop-Band Extended Organ, die seit Ende der 90er Jahre aktiv ist. Nach diesem Album machte Masaya Nakahara unter dem neuen Pseudonym Hair Stylistics weiter. Das erste Album unter diesem Namen war 2004 "Custom Cock Confused Death" beim Label Daisyworld Discs. Die meisten seiner zahlreichen Alben gibt Masaya Nakahara aber als self produced CDr selbst heraus. Im Jahr 2023 erschienen die Alben "The Immortal Sound Scape", "Dirty Punk Rock Sex", "Tropical Over The Shit!", "The Dark Toilet", "Sound Of Happiness" und "Mountain Sex". Naja, sein Output ist sozusagen gigantisch. Anfang der 2000er Jahre war Masaya Nakahara gemeinsam mit den Musikern Keiji Yamabe, Shusaku Hariya und Pol Mahlow auch unter dem Namen The Cooking Errchestra in der Pop- und Noisewelt unterwegs. Nein, alles von Masaya Nakahara kann und soll man sich auch gar nicht anhören, ich habe mir von ihm die Violent-Onsen-Geisha-Alben "Shocks! Shocks! Shocks! Remix '93" 1993, "Que Sera, Sera (Things Go From Bad To Worse)" 1995 und "The Midnight Gambler" 1996 zugelegt. Bei Hair Stylistics höre gelegentlich auf bandcamp.com rein. Japanoise ist immer ein Erlebnis, yeah, Group Ongaku, Merzbow, Hijokaidan, Incapacitants, K2, Hanatarash, Solmania, The Gerogerigegege, Masonna, C.C.C.C. etcetera. Es gibt eine Menge Noise in Japan, aber nicht nur in Japan, sondern überall wo es Popmusik gibt, naja, fast überall. Auch im guten alten Rockabilly gabs schon eine Menge Noise wie man bei Hasil Adkins hören kann. Hört euch den tollen Song "Lonely Graveyard" von ihm an, er erschien erstmals 1990 auf dem Album "Moon Over Madison" bei Norton Records, wann er genau entstanden ist, weiß ich nicht, Hasil Adkins war jedenfalls von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 in der Popwelt aktiv. The Cramps haben auf ihrem Album "Bad Music For Bad People" 1984 den Song "She Said" von Hasil Adkins toll gecovert. Anhören, anhören, anhören!

15.12.2023