Tim Rose: "Hey Joe (You Shot Your Woman Down)" (1967) |
So, nochmals der Song "Hey Joe", diesmal in der Version von Tim Rose. Von "Hey Joe" gibts eine ziemliche Menge Interpretationen, yeah, die Jimi Hendrix Experience hat ihre Sache 1966 sehr gut gemacht, Cher hat den Song 1967 auch sehr gut hingebracht, hm, die Version von Deep Purple aus dem Jahre 1968 sollte man auch mal gehört haben, aufgenommen wurde "Hey Joe" in der Besetzung Rod Evans (Vocals), Ritchie Blackmore (Guitar), Jon Lord (Organ, Keyboards, Backing Vocals), Nick Simper (Bass, Backing Vocals) und Ian Paice (Drums), gut ist auch die 1969 veröffentlichte Version von The Marmalade und die im gleichen Jahr erschienene Soulversion von Wilson Pickett, wow, und die Byrds haben es auch super gemacht. Bei Tim Rose punktet seine Stimme, die Backgroundchöre und die irgendwie sanftmütige Aggressivität seiner Version. Folkrock, yeah. Tim Rose wurde 1940 in Washington D.C. geboren und begann sein Erwachsensein mit einer Ausbildung zum Priester, die er aber dann doch abbrach und sich Anfang der 60er Jahre der Popmusik zuwandte. Gut so. Seine erste Band hieß The Smoothies und neben Tim Rose gehörten ihr John Philipps, der später mit The Mamas & The Papas einige Berühmtheit erlangte, Scott McKenzie, yeah, der mit "San Francisco (Be Sure To Wear Flowers In Your Hair)" 1967 zum One-Hit-Wonder wurde, und Michael Boran, der mit Tim Rose nach dem Ende von The Smoothies dann das Duo Michael & Timothy bildete, an. In den Jahren 1963 und 1964 spielte Tim Rose dann im Folktrio The Big 3, zu dem neben ihm noch Cass Elliot, die später dann auch mit The Mamas & The Papas Karriere machte, und James Hendricks gehörten. The Big 3 brachte 1963 beim Label FM die Singles "The Banjo Song / Winken, Blinken And Nod" und "Come Away Melinda / Rider" sowie das Album "The Big 3" heraus. Im Jahr 1966 bekam Tim Rose dann einen Solovertrag bei CBS Records und 1967 erschien sein Debutalbum "Tim Rose", auf dem auch seine 2 bekanntesten Songs "Hey Joe (You Shot Your Woman Down)" und "Morning Dew" enthalten sind. Seine Mischung aus Folk, Blues und Rock bekam zwar durchaus gute Kritiken, doch der Verkauf blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Bei CBS Records erschien dann noch das Album "Through Rose Colored Glasses" 1969, dann wechselte er bei jedem weiteren Album das Label. "Love, A Kind Of Hate Story" 1970 erschien bei Capitol Records, "Tim Rose" 1972, nicht ident mit seinem ersten Album, erschien bei Playboy Records, "The Musician" 1975 bei Atlantic Records und "Unfinished Song" 1976 bei Tiger Lily Records. Sein bereits 1977 aufgenommenes Album "The Gambler" fand dann erst 1991 bei President Records Platz. Tim Rose hatte aber nicht nur Probleme mit den Plattenfirmen, sondern auch zunehmend mit dem Alkohol und er verschwand für lange Zeit in der Versenkung. Erst Mitte der 90er Jahre bekam er sein Leben wieder so halbwegs in den Griff und startete einen zweiten Versuch als Musiker. Unterstützt wurde er dabei von Nick Cave, der ihm einen großen Auftritt in der Londoner Royal Albert Hall verschaffte, yeah, und 1997 erschien sein neues Album "Haunted" beim Label Dressed To Kill. So wirklich klappen mit der großen Karriere wollte es aber auch diesmal nicht. Immerhin schenkte uns Tim Rose noch die beiden Alben "American Son" 2002 und "Snowed In (The Last Recordings)" 2003. Tim Rose starb 2002 in London an Krebs. Die ersten beiden Alben von Tim Rose wurden 1997 bei BGO Records als CD "Tim Rose / Through Rose Colored Glasses" wiederveröffentlicht. Hab irgendwo mal den Satz gelesen: Wo endet die Persönlichkeit und wo beginnt der Hirnschaden? Yeah! Ich zumindest musste kurz darüber lachen. |