Iggy Pop: "I Need More" (1980)


Iggy Pop, den Vater oder Großvater des Punk hatten wir schon mit den Stooges und Iggy & The Stooges, nun kommt er solo. Seine Solokarriere brachte David Bowie 1977 mit den von ihm produzierten Alben "The Idiot" und "Lust For Life" in Gange, beide erschienen 1977 bei RCA Victor Records. Karriere ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber beide Alben waren in Großbritannien durchaus erfolgreich. Überhaupt war 1977 für Iggy Pop ein sehr erfolgreiches Jahr, bei BOMP! Records erschien auch das Album "Kill City" von Iggy Pop & James Williamson. Seinen größten Hit hatte Iggy Pop aber 1986 mit dem Song "Real Wild Child (Wild One)". Der Song war bereits 1958 unter dem Titel "Wild One" ein Hit für Johnny O’Keefe, aber nur in Australien. Iggy Pop alias James Osterberg ist seit 1965 in der Popwelt unterwegs, damals begann er als Drummer der Band The Iguanas seine Laufbahn als Musiker. Bei den Iguanas bekam er bereits seinen Spitznamen Iggy verpasst, aus dem dann bei den Stooges Iggy Stooge wurde und schließlich Iggy Pop. Okay. Iggy Pop wurde 1947 in Muskegon, Michigan geboren, aber das hab ich sicherlich bereits erwähnt. Iggy Pop: Once I hit junior high in Ann Arbor, I began going to school with the son of the president of Ford Motor Company, with kids of wealth and distinction. But I had a wealth that beat them all. I had the tremendous investment my parents made in me. I got a lot of care. They helped me explore anything I was interested in. This culminated in their evacuation from the master bedroom in the trailer, because that was the only room big enough for my drum kit. They gave me their bedroom. Iggy Pop wurde während seiner langen Reise durch die Welt des Pop immer wieder mal abgeschrieben und war längere Zeit wegen seinem übermäßigen Drogenkonsum ein heißer Anwärter auf den Rock’n’Roll-Tod, doch er war ein wahrer Meister der (Wieder)Auferstehung, ja, Iggy Pop hat sich den Titel Pop-Jesus redlich verdient. Zuletzt erschien von ihm 2019 beim Label Caroline International das Album "Free". Der Song "I Need More" ist auf dem 1980 bei Arista Records erschienen Album "Soldier" zu finden, es wurde in der Besetzung Iggy Pop (Vocals), Steve New (Guitar), Ivan Kral (Guitar, Keyboards), Barry Andrews (Keyboards), Glen Matlock (Bass, Backing Vocals) und Klaus Krüger (Drums) aufgenommen. Beim Song "Play It Safe" ist auch David Bowie als Backgroundsänger mit dabei. Meine Popsammlung ist reichlich mit Soloalben von Iggy Pop bestückt, "The Idiot" 1977, "Soldier" 1980, "Party" 1981, "Zombie Birdhouse" 1982, "Instinct" 1988 und "Aprés" 2012. Weiters die DoppelCD "A Million In Prizes - An Anthology", die 2005 bei Virgin Records erschienen ist und Songs aus den Jahren 1969 bis 2003 enthält, Stooges, Iggy & The Stooges, Iggy Pop & James Williamson und Iggy Pop solo. Sehr lesenswert ist die Biografie "Iggy Pop" von Paul Trynka, die 2008 bei Rogner & Bernhard erschienen ist. Kim Fowley: Er opferte sich für uns auf dem Rock’n’Roll-Altar. Wie sie es früher jeden Sonntag im Kolosseum gemacht haben, wenn sie die Christen den Löwen zum Fraß vorwarfen. Und Iggy Pop spielte beide, die Christen und die Löwen. Yeah! Kim Fowley ist tot und Iggy Pop lebt. Nein, Überleben ist nicht unbedingt ein persönlicher Verdienst, meistens nicht, aber als Überlebender lebt man und als Toter lebt man höchstens nur mehr in den Köpfen, Herzen - oder sonstwo - der anderen fort. Ja, man kann nicht mehr JA oder NEIN und auch nicht VIELLEICHT sagen, was mir nicht sehr Erstrebenswert zu sein scheint. David Bowie: Iggy aß alles auf, was er im Kühlschrank finden konnte. Das hat mich wahnsinnig gemacht. David Bowie und Iggy Pop haben kurze Zeit gemeinsam in Berlin-Schöneberg gewohnt. Iggy Pop: I stare at myself in the mirror and I think, 'Wow, I'm really great-looking'. I think I'm the greatest, anyway. Okay, okay. Hab gerade das Buch "Dämon der Leinwand - Conrad Veidt und der deutsche Film 1894-1945" von Sabine Schwientek gelesen, es ist 2019 beim Schüren Verlag erschienen. Der Schauspieler Conrad Veith erlangte Berühmheit durch seine Rolle des Somnambulen Cesare im Film "Das Cabinet des Dr. Caligari" 1920, Regie führte Robert Wiene. Im Jahr 1919 spielte Conrad Veidt die Hauptrolle im Film "Anders als die Andern" von Richard Oswald, der das Thema Homosexualität behandelte und für die Abschaffung des §175 eintrat. Der §175 stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. "Anders als die Andern" wurde 1920 verboten und vernichtet. Der Sexualwissenschaftler und Arzt Magnus Hirschfeld, der am Ende des Films "Anders als die Andern" eine Rede für die Rechte der Homosexuellen hält, hatte aber anscheinend noch eine Kopie, die er 1927 teilweise für seinen Dokumentarfilm "Gesetze der Liebe" verwendete. Auch dieser Film wurde verboten und vernichtet, doch 1970 wurde eine Kopie davon in der Ukraine entdeckt und restauriert. Conrad Veidt flüchtete 1933 mit seiner jüdischen Frau aus Deutschland und spielte 1934 die Titelrolle im britischen Film "Jud Süß", eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lion Feuchtwanger. Conrad Veidt starb 1943 im Alter von 50 Jahren in Hollywood, Kalifornien an einem Herzinfarkt. Im Jahr 1942 spielte er im Film "Casablanca" die Rolle des Major Strasser, der am Schluss des Films von Humphrey Bogart oder besser gesagt von Rick Blaine erschossen wird. Conrad Veidt: Aber die meisten Männer, die ich gespielt habe, waren nicht ganz von dieser Welt. Dies spiegelt sich vielleicht in meinem Gesichtsausdruck, in der Bewegung meiner Hände, meinem Gang wider. So bin ich ein wenig abnorm für andere Menschen geworden. Yeah!