Iggy & The Stooges: "Raw Power" (1973)


So, jetzt kommt nochmals Iggy und seine Stooges mit dem Song "Raw Power". Dance to the beat / Of the living dead / Lose sleep baby / And stay away from bed / Raw power is sure to come a runnin' to you / If you’re alone / And you got the shakes / So am I baby / And I got what it takes / Raw power will surely come / Running to you / Raw power got a healin' hand / Raw power can destroy a man / Raw power is more than soul / It's got a son called rock and roll / Raw power honey just won't quit / Raw power I can feel it / Raw power baby can't be beat / Poppin' eyes and flashin' feet. Glampunk, yeah. Iggy Pop war irgendwie sehr wichtig für mich in den 70ern, er zeigte mir wie es geht und gleichzeitig wie es nicht geht, haha, wie es eigentlich nicht geht und trotzdem geht, irgendwie trotzdem gutgeht. Ich war 1973 ganze 17 Jahre jung und bin jetzt 62 Jahre alt, irgendwie merkwürdig. Wahrscheinlich bin ich klüger, oho oho, aber genauso wahrscheinlich dümmer geworden. Ein bisschen klüger und ein bisschen dümmer, was sich aber genausowenig gegenseitig aufhebt, wie meine lange Kurzsichtigkeit und die in den letzten Jahren dazugekommene Altersweitsichtigkeit. Ich seh jetzt zwar in der Ferne ein bisschen besser, dafür brauch ich zum Lesen eine Brille. Egal. Ich habe vor einigen Tagen ein altes handgemachtes Buch in unserer Wohnzimmerbibliothek entdeckt, wiederentdeckt sozusagen. Das Buch ist 1983 im Verlag Kuch’l Druck erschienen und trägt keinen Titel. Das Buch beginnt mit den Worten: Hallo Freunde / nach jahrelange Überlegung / und Arbeit habe ich mich / entschlossen diese Machwerk zu / produzieren in eigen Regie / wobei eine meine Überlegungen / natürlich mein chronischer / Geldmangel war und ist. / diese Auflage ist limitiert / nummeriert und Handsigniert / also eine wahre Kostbarkeit / Die Seiten zwischen Anfang / und Ende dienen lediglich der / Raumfüllung / also mit kurzen Worten / ein wahres Kleinod. Euer Juwel / Kuch’l / Außerdem / wieso / kommst / du / nie / zu / einer / Lesung? Ha. Ich gebe hier die Schreibweisen dieses wahren Kleinods wieder, da ich der Meinung bin, dass sie ein durchaus wichtiger Teil der Wirkung dieses literarischen Werkes ist. Ja, wir, also Ilse und ich, haben Anfang der 80er Jahre einen großen, dicken Punk gekannt, der sich Kuch’l Franz nannte und in einer WG in der Gumpendorferstraße wohnte, deren Bewohner*innen liebevoll Gumpis genannt wurden und die gemeinsam einen Laden betrieben. Man konnte dort Badges und sonstiges punkiges Zubehör günstig erwerben. Yeah! An eine Lesung von Kuch’l Franz kann ich mich nicht erinnern, wahrscheinlich habe ich nie eine Lesung von ihm besucht Ha. Kuch’l Franz hieß mit richtigem Namen Franz Lichtenegger, aber das ist eigentlich nicht so wichtig, ich will an dieser Stelle lieber eins seiner Gedichte wiedergeben, da ich sein Machwerk äußerst liebenswert finde. Ich und die Liebe / bzw. / die Liebe und ich / Die Liebe längst verlegt / und schon gedruckt / wo bleibt mein Recht / sie zu vermissen? / Ich will / sie wild / er grillt / wir willen... / scheiss drauf / und doch / lasst die / Zärtlichkeit / gewinnen! Kuch’l Franz war eine Art Iggy der Wiener Szene und des öfteren schlicht und einfach nicht auszuhalten, haha. Es sollte viel mehr von diesen wahren Kleinoden geben und viel weniger dieser so genannten Bestseller, auch das würde die Welt besser machen, da bin ich mir sicher. Ich habe keine Ahnung, was aus Kuch’l Franz geworden ist, entweder er lebt noch irgendwo auf dieser Welt oder er ist bereits gestorben. Falls ersteres zutrifft, wünsche ich ihm auf diesem Wege alles Gute. Zurück zum wahren Iggy, er hat auch einige nette Duette aufgenommen, "Well, Did You Evah!" 1990 mit Blondie alias Deborah Harry, "Daw Da Hiya" 1992 mit Ofra Haza, "I’ll Be Seeing You" 2000 mit Françoise Hardy, "Kick It" 2003 mit Peaches alias Merrill Beth Nisker, "Initials B.B." 2011 mit Lulu Gainsbourg oder "Nothin’ But Time" 2012 mit Cat Power alias Charlyn Marie Marshall. Iggy Pop hatte eigentlich nur einen richtigen Hit und zwar 1986 mit dem Song "Real Wild Child (Wild One)". Zum Einstieg in die Welt von Iggy Pop empfehle ich die 2005 bei Virgin Records erschienene DoppelCD "A Million In Prizes - The Anthology", mit Songs aus den Jahren 1969 bis 2003. Eine Popsammlung ohne Iggy ist eigentlich unvorstellbar, yeah. Zum Abschluss will ich euch noch 2 tolle Songs aus dem Jahr 1967 zum Anhören empfehlen, "Exit Sticky Icky" von Planned Obsolescense und "The Highly Seccessfull Young Rupert White" von The Chocolate Tunnel, Psychedelic Pop vom Besten.