Kapitel 30: Die Dinge rund um uns |
Was will ein Gedicht, ja diese Frage
habe ich mir schon öfter gestellt. Es gibt Gedichte über Dinge. Sie sind immer
auch Gedichte über uns. Über uns und darüber, wie wir
mit diesen Dingen leben, wie wir uns umgeben lassen, wie wir die Dinge
umgeben. Was wir mit den Dingen anfangen, wir wir sie anschauen, wie
sie Platz finden in unserem Leben. Ja, und ob es die Dinge nun gibt
oder nicht, es gibt uns. fraglich wohne hier über die kante huflattich halb lippenweit (aus Ines Oppitz "ein schwebendes verfahren") Die Dinge also sind es, die in den Gedichten als
Worte auftreten, auf sich aufmerksam machen, sichtbar werden, auf unserer
Nase als Erinnerung herumtanzen, als "Schleifspuren", als
optische Täuschungen, als Muster, Raster, Ratespiele undsoweiter
undsofort. Dinge, ja, mehr oder weniger einfach: Dinge. Und ein Ohr.
Eine Pflanze. Und der Schnee, der genau genommen kein Ding ist, sondern
ein Lebenwesen. an den ecken Dieses Gedicht von Waltraud Seidlhofer zitiere ich aus dem Buch "stadtalphabet", das im mitterverlag erschienen ist. Um den Bogen zu Ines Oppitz zu schließen,
wollte ich hier mit meinem "Apfelgedicht" schließen.
Es ist quasi eine Hommage an den freundlichen Apfel, aber ach: Es hat
sich während des Schreibens verändert. Anstatt dass der Apfel
an zentraler Stelle steht, ist es nun eher ein Gedicht über das
Schreiben von Gedichten geworden, das hier nicht passt und von dem ich
momentan auch gar nicht weiß, ob ich mit ihm zufrieden bin. Nein,
das weiß ich momentan überhaupt nicht. Es ist nämlich
so eine Sache mit dem Schreiben von Gedichten, nein, nicht nur mit dem
Schreiben von Gedichten, sondern mit dem Schreiben generell, nein, nicht
nur mit dem Schreiben, sondern mit dem Zeichnen, dem Suppekochen und
dem Schwimmen, dem Spazierengehen, dem Reden, dem Schlafen und dem Aufwachen,
ja es ist so eine Sache mit all den "Dingen", die wir tun,
ob sie nun absonderlich und süß sind oder nicht: Sie machen
uns zufrieden, ja, fröhlich, heiter oder traurig - oder auch nicht.
Und manchmal brauchen sie länger, um zu gelingen. all das bunte, gemischt Die Dinge sprechen zu mir. Die Dinge sind Am besten ist es vermutlich,
Wir saßen in Thalheim
bei Wels, Warum eigentlich nicht neunzig
werden, Ja, all das bunte, gemischt:
So lese ich immer weiter: |