Kapitel 37: Trost und Angst(hase) |
Ja, es gibt den Trost, der sich beim
Lesen von Gedichten einstellt, manchmal. Trost bedeutet einerseits Unterstützung
im Aushalten von Kummer. Der Kummer wird dabei nicht kleiner, aber der
kummerbeladene Mensch atmet ein bisschen leichter. Ganz klar ist nicht,
wie das geht. Atmet es sich leichter, wenn man nicht alleine bedrückt
ist? Kann man Kummer wirklich teilen, und wenn ja, wie verteilt er sich
dabei auf die Teilenden? Ist also das folgende Gedicht von Günter Vallaster
ein Trostgedicht? Irgendwie schon, weil es an die Existenz von gelben
Rüben glaubt. Es müsste ja keine gelben Rüben geben in
der Welt des Hasen. Das Gedicht gibt dem Hasenglück eine Chance.
Und es liest sich gut, denn die gelbe Rübe erweckt das Gefühl
glücklicher Geborgenheit mit gefülltem Magen. Jedenfalls bei
mir. Ich mag gelbe Rüben und ich mag Hasen. Am
liebsten Doch wo Hase liegt, da wächst nur Pfeffer. Kann der Hase Mut fassen und zu den Rüben hoppeln? Das Bild des Hasen ist eines, das einen weiten Sprung macht. Gezeichnet hat ihn Andrea Zámbori, die mit Günter Vallaster das FERIBORD Nr. 16 (herausgegeben von Gerhard Jaschke) gestaltet hat.
angsthase du
zitterst beine
sind lang ich
klopfe tröstlich dann
aber springst
du da
capo! wagemutig auch
Das Gedicht von Konrad Berger erschien in der Edition Fußnoten zur Weltgeschichte als Fußnote 007 (derzeit vergriffen). |