Kapitel 38: Wer darf Hase sein |
Wer darf Hase sein? Das Wort Hase hat mich durch die Jahre meiner Kindheit begleitet, stets löste es ein leichtes Erschauern aus. Warum? Nunja, ich nenne einen so genannten Geburtsfehler mein eigen, im Volksmund "Hasenscharte" genannt. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt: In einem Film von mir kommt vor, wie ich nach der Geburt quasi ein bisschen korrigiert wurde. Da befand ich mich auf dem Weg, mich an diese meine "Besonderheit" zu gewöhnen. Aber wenn damals meine Volksschulleherin HASE sagte, durchzuckte es mich. Der Osterhase war mir richtig unsympathisch, obwohl ich mir sicher war, dass es ihn nicht gibt. Auch das Getränk Schartner Bombe konnte ich damals nicht trinken ohne innerlich zu erröten, falls das innerliche Erröten möglich ist. Heute aber kann ich mir mich als Hase durchaus vorstellen.
Zumal das, was damals in meinem glatten jugendlichen Gesicht auffällig
war, nun in meinem etwas faltigeren Gesicht deutlich an Auffälligkeit
verloren hat. In diesem Sinne zitiere ich ein Gedicht von Waltraud Haas: selbstbildnis ein kleiner hase das zitternde näschen dann der sprung (Das Gedicht stammt aus dem Buch "ping pong", das im Jahr 2016 im Klever Verlag erschienen ist.) Und ich füge an dieser Stelle ein Bild an, in dem ich mich als Hase gezeichnet habe: |