Kapitel 39: Alles ist eitel. Ich auch. |
Ich habe gerade ein Buch über den Tod gelesen. Darin fand sich nicht nur ein Hinweis auf die sieben Todsünden, zu denen die Eitelkeit gehört, sondern auch ein Hinweis auf ein Gedicht von Andreas Gryphius (Das Buch hieß: "Das Allerletzte", geschrieben wurde es von Marc Ritter und Tom Ising). Hier geht es um die doppelte Bedeutung des Wortes Eitelkeit, auf die ja der Titel dieses Kapitels anspielt: Alles ist eitel. (Das könnte schon ein kleines Gedicht sein,
ein Zweizeiler, oder ein Siebensilber) Es ist alles eitel Durch und durch könnte einer wie mir dieses
Gedicht gehen, denn mir ist die Eitelkeit nicht fremd. Und auch die
Eitelkeit nicht. Also geht mir dieses Gedicht in der Tat und ohne Konjunktiv
durch und durch. Aber Achtung: Auch wenn alles eitel ist, so ist es
doch gleichzeitig wichtig. So wie auch ich wichtig bin, obwohl ich eitel
bin. Da fällt mir ein Bild aus einem Comic ein, nämlich aus
den Peanuts. Ich beschreibe das Bild: Charlie Brown und Snoopy sitzen
am Ufer und schauen ins Wasser. Charlie Brown sagt: "Eines Tages
werden wir sterben, Snoopy!" Und Snoopy antwortet: "Ja, aber
an allen anderen Tagen werden wir leben!" Ganz stimmt das zwar
nicht, denn wenn Snoopy und Charlie Brown den einen Tag, an dem sie
sterben, hinter sich haben, werden sie an den Tagen danach nicht mehr
leben, und das werden möglicherweise ganz schön viele Tage
sein, die es allerdings für Charlie Brown und Snoopy nicht mehr
gibt. Nun ja, trotzdem ist Snoopys Botschaft auf ein bisschen hinterlistige
Weise freundlich, will mir scheinen. Überhaupt in der englischen
Version: "Some day we will all die, Snoopy!" "True, but
on all the other day, we will not!" Wir sind alle Ja. Das Kamel. Das Nadelöhr. Das Paradies.
|