Kapitel 80: Die kleinen Dinge, die nicht klein sind. |
Ich beginne mit einem Gedicht von Gertrud Wilker, in dem es um den Trost geht. Ich glaube, dass der Trost sehr wichtig ist, ja, ich glaube, dass wir alle gelegentlich (oder sogar oft) des Trosts bedürfen. Der Titel des Gedichtes lautet "Dankschreiben". Gertrud Wilker Dankschreiben Mein Saum, sagte
sie, Das Gedicht stammt aus dem Buch "Frauen
| Lyrik", einer Anthologie, die bei reclam im Jahr 2020 erschienen
ist und Lyrik durch einige Jahrhunderte präsentiert. Der Trost
ist nicht nur immer wieder notwendig, er ist auch eine Kunst. Zu ihm
gehört auch die Sprache, in der der Faden durch das Nadelöhr
schlüpft, die vor Augen führt, wie leichtfüßig,
besser gesagt leichthändig und leichtfingrig die Geste der Freundin
ist, sondern auch, wie dabei freundliche Nähe entsteht: Das Nähen
am Rocksaum, bedingt die Nähe, denn, so wie es klingt, wird genäht,
ohne dass die Trägerin des Rockes diesen ablegt. ich muss viel Es stammt aus dem Buch "Schlaraffenbauch",
das Michael Hammerschmidt gemeinsam mit Rotraut Berner gestaltet hat.
Dieses Gedicht ist gewissermaßen eine Ermutigung, sich Zeit zu
nehmen, denn ohne Zeit geht gar nichts weiter, wobei ohne Zeit ja auch
nichts weitergehen muss, weil es - mit der Zeit -ja sowieso weiter geht.
Die Zeichnungen von Rotraut Berner zu den Gedichten von Michael Hammerschmidt
seien an dieser Stelle extra erwähnt. An den Abschluss des Kapitels möchte ich ein Haiku von Patricia Brooks stellen. Es stammt aus der Anthologie: "Eine andere Welt ist möglich". Und es erzählt ein Stück Trost, ja, denn der Trost kann in verschiedener Form auftreten, auch so: Haiku Elektrischer Trost |