Lou Reed: "Kill Your Sons" (1974)


Lou Reed hatten wir bereits mehrmals in dieser Liste und zwar als Sänger und Gitarrist der Band The Velvet Underground, yeah. The Velvet Underground waren für meine Entwicklung, die Fritzentwicklung zum Menschen oder umgekehrt, sehr wichtig. Lou Reed erlangte 1972 mit seinem von David Bowie produzierten Album "Transformer" auch bei jüngeren Glamfans große Beliebheit. Mit dem Song "Walk On The Wild Side" hatte er 1972 seinen ersten großen Solohit, es blieb leider auch sein einziger. Mit seinen Alben war er kommerziell erfolgreicher, in Großbritannien waren "Berlin" 1973 und "Magic And Loss" 1992 seine größten Albumerfolge, in den USA "Transformer" 1972 und "Sally Can’t Dance" 1974 und in Frankreich "Transformer" 1972 und "Coney Island Baby" 1975. Lou Reed wurde 1942 in Brooklyn, New York geboren und begann seine musikalische Laufbahn während seiner High School-Zeit mit der Doo Wop-Group The Jades. Danach studierte er an der Syracuse University in New York journalism, film directing and creative writing. Im Jahr 1964 begann er bei Pickwick Records als Songwriter zu arbeiten und veröffentlichte dort mit der Band The Primitives die Single "The Ostrich / Sneaky Pete". The Primitives waren Lou Reed, John Cale, Tony Conrad und Walter De Maria. Aus den Primitives wurden dann die Falling Spikes, die Warlocks und schließlich 1966 The Velvet Underground, yeah. Lou Reed verließ die Band 1970 nach dem Album "Loaded". The Velvet Underground machten noch bis 1973 weiter und veröffentlichten kurz vor ihrem Ende das Album "Squeeze", das aber nur mehr wenig mit den Anfängen der Band zu tun hat, es ist eher ein Soloalbum des 1968 nach dem Ausstieg von John Cale zu Velvet Underground gestoßenen Musikers Doug Yule, der nur an den Drums von Ian Paice von Deep Purple unterstützt wird. Lou Reeds erstes Soloalbum "Lou Reed" erschien 1972 bei RCA Records, unterstützt wurde er bei den Aufnahmen unter anderem von den Musikern Rick Wakeman (Piano) und Steve Howe (Guitar) von der Progrock-Band Yes. Das Album floppte und irgendwie sah es gar nicht sehr gut für Lou Reed aus. Doch dann kam David Bowie ins Spiel, produzierte für Lou Reed das Album "Transformer", machte ihn auch ein bisschen schön und - schwupps, es ging wieder aufwärts mit seiner Karriere. Lou Reed war nun ein richtiger Glamrocker, haha. Auf dem Album sind auch Mike Ronson und Trevor Bolder von der Bowie-Begleitband The Spiders From Mars zu hören. Als nächstes erschien das tolle und düstere Konzeptalbum "Berlin" 1973, yeah, drug use, prostitution, depression, domestic violence and suicide. Produziert wurde es von Bob Ezrin, der damals auch für Alice Cooper als Produzent tätig war. David Gilmour: You can give him a ukulele and he can make it sound like a stradivarious. Als nächstes erschien "Sally Can’t Dance" 1974, ebenfalls ein tolles Album, in Großbritannien fiel es zwar durch, aber in den USA verkaufte es sich gut und RCA Records war hoffnungsfroh, was die weitere Karriere von Lou Reed anbelangte. Doch dann lieferte Lou Reed 1975 mit "Metal Machine Music" ein fantastisches Doppelalbum mit Gitarrennoise, ganz ohne Gesang, und bekam fantastisch schlechte Kritiken. The tubular groaning of a galactic refrigerator (...) a night in a bus terminal (...) a two-disc set consisting of nothing more than ear-wrecking electronic sludge, guaranteed to clear any room of humans in record time (...) the spin cycle of a washing machine has more melodic variation than the electronic drone that was "Metal Machine Music". Okay, nur Lester Bangs verstand etwas von der Materie: As classical music it adds nothing to a genre that may well be depleted. As rock'n'roll it's interesting garage electronic rock'n'roll. As a statement it's great, as a giant FUCK YOU it shows integrity - a sick, twisted, dunced-out, malevolent, perverted, psychopathic integrity, but integrity nevertheless. Bei RCA Records erschien dann noch das wunderschöne Album "Coney Island Baby" 1975, danach wechselte Lou Reed zu Arista Records, wo er die 4 Alben "Rock And Roll Heart" 1976, "Street Hassle" 1978, "The Bells" 1979 und "Growing Up In Public" 1980 veröffentlichte. Wirklich großen Erfolg hatte keines davon, "Street Hassle" war aber zumindest ein kleiner kommerzieller Erfolg. Yeah. Mein Lieblingalbum davon ist "The Bells", als Anspieltipps empfehle ich die Songs "Disco Mystic" und "The Bells". Mit dem Album "The Blue Mask" 1982 kehrte Lou Reed zu RCA Records zurück und mit den Alben "New Sensations" 1984 und "Mistrial" 1986 gings die Erfolgsleiter wieder etwas aufwärts, zumindest in den USA. Lou Reed war inzwischen eine Art Popikone, yeah, und er wirkte auch immer gesünder und gesünder, irgendwie wie eine durchaus gelassene Eidechse. Inzwischen hatte Lou Reed Sylvia Morales geheiratet, a British designer, a writer and an alleged stripper and part-time dominatrix, die auch sein Management übernahm. Lou Reed unterschrieb bei Sire Records und 1989 kehrte mit dem Album "New York" zurück an die Spitze. Bei den Songs "Last Great American Whale" und "Dime Store Mystery" ist Maureen Tucker, die ehemalige Drummerin von The Velvet Underground, mit dabei. Im Jahr 1987 war der Künstler Andy Warhol gestorben und in der Folge des Todes ihres früheren Freundes und Förderers versöhnten sich die beiden Streithälse Lou Reed und John Cale und nahmen gemeinsam das tolle Album "Songs For Drella" 1990 im Gedenken an ihn auf. Ja, dann gabs sogar eine kurze Velvet Underground-Reunion mit Konzerten und dem Livealbum "Live MCMXCIII" 1993 in der Besetzung Lou Reed (Vocals, Guitar), John Cale (Bass, Keyboards, Viola, Vocals), Sterling Morrison (Guitar, Bass, Backing Vocals) und Maureen Tucker (Percussion, Keyboards, Vocals). Lou Reed sagte 2013 in einem Interview über The Velvet Underground: Every single one of us there was coming from a university and wanting to do something magnificent. We weren't there to make money or be pretty or get laid. We were trying to create a diamond. We wanted to make heaven on earth. We wanted to explode the whole thing, the Exploding Plastic Inevitable. Anyway, Warhol heard us and he got it right off. There wasn't a chance of it being commercial but for certain kind of people it was extraordinary. We really, really tried, every single album. We're not just a bunch of fucking assholes from the street making god knows what kind of music - that's not it. We were really serious. Just because we're in jeans and all the rest of it doesn't mean ... y'know, read the lyrics. Cale is one of the greatest instrumental players in the world ever. Maureen Tuckers drumming - to this day no-one can match the originality of it. Huch, Lou Reed gerät zu lang, also drücken wir etwas auf die Speedtaste. Lou Reed ließ sich von Sylvia Morales scheiden. Lou Reed lernte die Musikerin Laurie Anderson kennen und lieben. Lou Reed nahm weitere Soloalben auf, im Jahr 2003 erschien bei Sire Records das Album "The Raven", a concept album, recounting the short stories and poems of Edgar Allan Poe through word and song. Trotz großem Aufgebot an Musiker*innen und Gastsänger*innen wie Kate und Anna McGarrigle, Laurie Anderson, Antony Hegarty, David Bowie oder The Blind Boys Of Alabama ist "The Raven" nicht wirklich gelungen. Im Jahr 2011 erschien dann bei Warner Bros. Records das Album "Lulu", frei nach Frank Wedekind, ein Gemeinschaftswerk mit der Metalband Metallica, das bei der Kritik ziemlich durchfiel. "Lulu" is a catastrophic failure on almost every level, a project that could quite possibly do irreparable harm to Metallicas career. Ich persönlich finde das Album aber ziemlich toll. Yeah! Lou Reed starb 2013 im Alter von 71 Jahren nach einer Lebertransplantation. Der Song "Kill Your Sons" stammt vom Album "Sally Can’t Dance" 1974, das 2001 bei RCA Records als CD wiederveröffentlicht wurde. All your two-bit psychiatrists are giving you electro shock / They say, they let you live at home, with mom and dad / Instead of mental hospital / But every time you tried to read a book / You couldn't get to page 17 / 'Cause you forgot, where you were / So you couldn't even read / Don't you know, they're gonna kill your sons / Don't you know, they're gonna kill, kill your sons / They're gonna kill, kill your sons / Until they run run run run run run run run away.