Pere Ubu: "The Modern Dance" (1978)


Okay, nochmals Pere Ubu. Down to the bus / Into the town / Our poor boy can't get around / Eight fifty-five / Down at the show / She leaves early / He'll never know / 'cause our poor boy / Believes in chance / He’ll never get the modern dance. Die ersten Alben von Pere Ubu haben mich immer ganz nervös, zappelig gemacht, aber in einem durchaus positiven Sinne. Nervös bin ich ja eigentlich immer und zappelig auch, yeah, zappelig auch. Die Musik ist Punk'n'Roll, mit allen schrägen und schönen Tönen die zu Punk'n'Roll dazugehören, die man sich eben so wünscht und die man leider zu oft in der Musik vermisst. Einzigartig waren Pere Ubu nicht wirklich, da gabs einiges in dieser Richtung, aber sie gehörten auf jeden Fall zu den Guten. Einzigartigkeit ist ja auch ein ziemlich doofer Anspruch. Die Musik von Pere Ubu hatte damals etwas extrem Nervös- und Zappeligmachendes, für mich zumindest. Yeah, sie hatte einen hohen Suchtfaktor, haha. Under the door there's an eye on the place / He watches for the shadows race / Watch real close / Look real fast / He's in touch / It'll never last / 'cause our poor boy / Believes in chance / He'll never get the modern dance. Der Song "The Modern Dance" ist neben "Sentimental Journey" mein Lieblingssong vom Album "The Modern Dance" 1978. Pere Ubu bestanden bei der Aufnahme dieses Albums aus David Thomas (Vocals, Musette, Percussion), Tom Herman (Guitar, Backing Vocals), Allen Ravenstine (Synthesizer, Saxophone, Tapes), Tony Maimone (Bass, Piano, Backing Vocals) und Scott Krauss (Drums), bei den Songs "The Modern Dance" und "Sentimental Journey" ist auch noch Tim Wright am Bass mit dabei. Ken Tucker schrieb 1978 im Rolling Stone über das Album: Pere Ubu's "The Modern Dance" is harsh and willfully ugly, yet always mindful of certain rock & roll imperatives: a solid beat, snappy lyrics and engaging themes. Pere Ubu tends to break these imperatives apart: if the lyrics are funny, the melody will be excruciatingly abstract; if the melody is catchy, the lyrics will be intentionally dull or indecipherable. But David Thomas' smooth, adenoidal vocals and Tom Herman's staccato guitar playing provide the musical glue to hold everything together. "The Modern Dance" ist auf der 1996 bei DGC Records erschienenen 4-CD-Box "Datapanik In The Year Zero" zu finden. So, nun eine kleine Lektüreempfehlung, lese gerade das sehr unterhaltsame und informative Buch "Wurmparade auf dem Zombiehof - Vierzig Gründe, den Trashfilm zu lieben" von Christian Kessler, der früher bei der Zeitschrift Splatting Image mitwirkte. Das Buch ist 2014 beim Martin Schmitz Verlag in Berlin erschienen und erzählt uns einfach von Filmen, die sicherlich Freude bereiten, aber abseits von Hollywood und Holy Kunst angesiedelt sind, obwohl "Pink Flamingos" 1972 von John Waters inzwischen die Kunstweihen erhalten hat. Egal, es ist ein toller Film. Im Buch erfahren wir von Herman Umgar, einem Wurmzüchter, der im Film "The Worm Eaters" 1977 von Herb Robins sein (un)sympathisches Spiel treibt. Herman Umgar wird auch von Herb Robins selbst gespielt. Ja, und "The Terror Of Tiny Town" 1938 mit Jed Buell’s Midgets ist sicher auch ein ganz toller Film, ein Westernfilm, der nur mit Zwergen besetzt ist, ohne das irgendwie als billigen Scherz auszuschlachten. Wow! Auch der Film "They Don’t Cut The Grass Anymore" 1985 von Nathan Schiff klingt interessant, da gehts um 2 ausgeflippte Gärtner, ja, der Mörder ist immer der Gärtner, wie wir von Reinhard Mey wissen. Gut, einen will ich noch lobend erwähnen, "Matango - Attack Of The Mushroom People" 1963 von Ishirô Honda, dem Erfinder von Godzilla, da gehts um auf einer einsamen Insel gestrandete Menschen, die Pilze essen, selbst zu Pilzen werden und sich schließlich gegenseitig fressen. Oh Gotterchen, früher habe ich mir eine Unmenge Filme angesehen, heutzutage lese ich lieber über Filme und male sie mir dann einfach aus. Yeah, wow, ratatatam! Ich wär nicht Fritz, wenn ich nicht nervös und zappelig wär, haha. Und noch ein Song den ich 1977 vergessen habe und den man sich auf jedem Fall anhören sollte, "The Crunch" von der Rah Band, hinter diesem Namen verbarg sich der britische Produzent, Arrangeur und Multiinstrumentalist Richard Anthony Hewson. Früher Synthpop, yeah.