The Velvet Underground: "I Heard Her Call My Name" (1968)


So, ein drittes Mal Velvet Underground. Mensch kann nie genug Velvet Underground hören. Zumindest die ersten beiden Alben gehören mit zum Schönsten, was Pop je hervorbrachte. Hm, oder zum Hässlichsten? Ever since I was on cripple Monday / Got my eyeballs on my knees / I worked for hours with mad Mary William / She said she never understood a word from me / Because I know that she cares about me / I heard her call my name / I know that she's long, dead and gone / And still it ain't the same / When I wake up in the morning, mama / I heard her call my name / I know that she's long dead and gone / But it ain't the same. Der Song wurde von Lou Reed geschrieben. In einem Interview sagte Sterling Morrison später über den Song: I quit the group for a couple of days because I thought they chose the wrong mix for "I Heard Her Call My Name", one of our best songs that was completely ruined in the studio. Wow! Wenn so ein ruinierter Song klingt, will ich in Zukunft nur mehr ruinierte Songs hören. Das zweite Album "White Light / White Heat" von Velvet Underground wurde 2000 bei Verve Records als CD wiederveröffentlicht und wird mit ziemlicher Sicherheit noch des öfteren wiederveröffentlicht werden, also zugreifen, ich würde sagen, dieses Album braucht jeder Popfan. Das 80er Jahre Lifestyle-Magazin Tempo schrieb über das Album: "White Light / White Heat": Ein Album, das sogar Plutonium zum Schmelzen bringen kann. Nach einem Aufenthalt in den USA brachte Václav Havel das Album, das als Geburtsstunde der Charta 77 gilt, in die Tschechoslowakei und kopierte anschließend die Musik für alle Ostblockländer. So wird es jedenfalls berichtet. Bei den Aufnahmen von "White Light / White Heat" sagte der Tontechniker angeblich: So was muss ich mir nicht anhören. Ich lege die Aufnahme rein und dann verschwinde ich. Wenn ihr fertig seid, sagt mir Bescheid. Das Magazin Rolling Stone nannte "White Light / White Heat" Karnevalsmusik der schreienden Verstärker. Dem Album war kein großer kommerzieller Erfolg beschieden, es tauchte damals nur kurz für 2 Wochen auf dem vorletzten Platz der US-Billboard Top 200 auf. Im Jahr 2003 listete die Zeitschrift Rolling Stone das Album dann auf Platz 292 der 500 größten Alben aller Zeiten. Egal, "White Light / White Heat" wurde in der Besetzung Lou Reed (Vocals, Guitar), John Cale (Viola, Piano, Celesta, Bass, Vocals), Sterling Morrison (Guitar, Bass, Vocals) und Maureen Tucker (Drums) aufgenommen und als Produzent fungierte Tom Wilson. Lou Reed sagte 2013 über das Album: No one listened to it. But there it is, forever - the quintessence of articulated punk. And no one goes near it. Gut gut, zum Abschluss lassen wir noch 3 Leutchen über John Cale nachdenken. Erstens, die US-Amerikanische Glamrock- und Punkmusikerin Jayne County: John Cale is fantastic, and he made the sound of the Velvet Underground. Zweitens, den New Yorker Fotografen Nat Finkelstein: Never knew whether John Cale wanted to be Elvis Presley, Frankenstein's creature or the young Chopin. Und drittens, den Andy Warhol-Superstar Ingrid Superstar: John Cale? Good grief! I couldn't begin to describe him. He's just funny-looking... He looks like the devil. Hm, der bürgerliche Name von Ingrid Superstar ist etwas umstritten, Victor Bockris verwendet die Schreibweise Ingrid von Scheflin, von David Bourdon wird sie Ingrid von Scheven geschrieben, Ultra Violet schreibt sie als Ingrid von Scherven fest und Steven Watson schließlich als Ingrid von Schefflen. Ingrid Superstar verschwand jedenfalls 1986 im Alter von 42 Jahren spurlos aus ihrer Wohnung in New York. Ihre Mutter suchte jahrelang nach ihr. Ingrid Superstar wurde schließlich für tot erklärt, ihre Leiche jedoch nie gefunden. Ultra Violet war die aus Grenoble, Frankreich stammende Künstlerin und Autorin Isabelle Collin Dufresne, die Mitte der 70er Jahre das autobiografische Werk "Famous for 15 Minutes - My Years with Andy Warhol" veröffentlichte. Ultra Violet starb 2014 mit 72 Jahren in New York. Im Jahr 1968 war ich 12 Jahre alt, und es dauerte noch 4 Jahre bis ich aktiv anfing Platten zu kaufen, anfangs natürlich hauptsächlich Singles, yeah, das war anno dazumals in der niederösterreichischen Provinz gar nicht so leicht.