Nochmals Punk mit X-Ray Spex, yeah, ich liebte Poly Styrene. Identity / Is the crisis / Can't you see / Identity identity. Yeah, es gab eine Menge toller Frauen im englischen Punk, wow, Lora Logic, Beki Bondage, Ari Up, Tessa Pollitt, Viv Albertine, Palmolive, Siouxsie Sioux, Pauline Murray, Gaye Advert, Vicky Aspinall, Kate Korus, Gina Birch, Ana da Silva etcetera etcetera. When you look in the mirror / Do you see yourself / Do you see yourself / On the t.v. screen / Do you see yourself / In the magazine / When you see yourself / Does it make you scream. Oho, jetzt hätte ich fast Jordan vergessen, die auf dem Soundtrackalbum "Jubilee" 1978 mit dem Song "Rule Britannia" vertreten ist. "Jubilee" ist ein sehenswerter Film von Derek Jarman. Yeah, und Suzy Hogarth, die Drummerin von The Innocents, war auch super. When you look in the mirror / Do you smash it quick / Do you take the glass / And slash your wrists / Did you do it for fame / Did you do it in a fit / Did you do it before / You read about it. Bei OC Weekly wurden die 10 besten britischen Punksongs gekürt, 1) The Adicts: "Joker In The Pack" 1982, 2) The Damned: "Jet Boy Jet Girl" 1982, 3) Crass: "Big A Little A" 1982, 4) Buzzcocks: "What Do I Get" 1978, 5) Subhumans: "All Gone Dead" 1983, 6) The Exploited: "Punk’s Not Dead" 1981, 7) GBH: "City Baby Attacked By Rats" 1982, 8) Discharge: "Hear Nothing See Nothing Say Nothing" 1982, 9) Cock Sparrer: "I Got Your Number" 1982 und 10) Conflict: "The Serenade Is Dead" 1984. Okay, keine schlechten Songs, aber keine Frauen, keine Sex Pistols, kein Howard Devoto etcetera etcetera, so gehts nicht, liebe Freund*innen. Will euch jetzt noch einen Song aus 1977 empfehlen, hab ich leider vergessen in dieser Liste aufzunehmen, huch. Hört euch "Dey" von Toto Bissainthe an, nein, kein Punk. Oder doch? Toto Bissainthe war eine Sängerin und Schauspielerin aus Haiti, sie starb 1994 im Alter von 60 Jahren. Toto Bissainthe studierte Schauspiel in Paris, Frankreich und gehörte ab 1956 der Theatergruppe Griots an, der ersten African Theatre Company in Paris. Griots war die Theatergruppe, die zum ersten Mal das Stück "The Blacks" von Jean Genet aufführte. Toto Bissainthe arbeitete auch des öfteren mit Samuel Beckett zusammen. Sie sagte in einem Interview, dass sie für black people singe: Simply because we must. What I speak of is unity. With colonization and all of the cultural alienation that we were subjected to, we became very separated. I see it all over the Antilles. There's very little people who see themselves as Antilleans. They consider themselves Martiniquais, Guadeloupian, Haitian, Trinidadian, Cuban, etcetera. Hört euch den Song "Dey" an, er ist toll und irgendwie auch Punk, Voodoo Punk, haha. Der Song "Identity" von X-Ray Spex ist auf dem Album "Germfree Adolescents" 1978 zu finden, das 2006 bei Sanctuary Records als CD wiederveröffentlicht wurde. Ohne Frauen wäre Punk nur halb, uups, was heißt halb, er wäre gar nicht gut gewesen. Punk war eben nichts für harte Männer, yeah, harte Männer und Punk, würde ich sagen, schließt sich sogar aus. Und zum Abschluss noch eine Buchempfehlung, "Queer London - Von der Antike bis heute" von Peter Ackroyd, es ist 2018 beim Penguin Verlag erschienen. Peter Ackroyd: Ein medizinischer Leitfaden erwähnt zu Beginn des 11. Jahrhunderts 'eine Krankheit, die einen Mann befällt, auf dem häufig andere Männer liegen. Er hat großes sexuelles Verlangen und reichlich Sperma, das nicht bewegt wird.' Jenen, 'die diese Menschen zu erretten suchen', wird nahegelegt, die Krankheit sei 'eine eingebildete. Sie ist nicht natürlich. Das einzige Heilmittel besteht darin, ihr Verlangen mittels Trübsal, Hunger, Schlafentzug, Gefangenschaft und Peitschenhieben zu brechen.' Wieder einmal zeigt sich, dass sexuelle Passivität als bedrohlicher und verderblicher empfunden wurde als sexuelle Aktivität. 'Trübsal' kann hier auch Ernst oder Seriosität bedeuten - nebst vielem anderen machte sich der queere Mensch der Unbeschwertheit schuldig. Yeah, auch das war einmal Schulmedizin wie sie im Buche stand.