close(...)
closedie
vögel singen im chor
closedie vögel
singen im chor.
closedas licht
im herzen, oh.
closeich bin
mir nicht sicher, was
closedie beiden
sätze bedeuten.
closedie vögel
singen im chor.
closedas licht
im herzen, oh.
closewie soll
man da schlafen,
closees ist
noch ganz morgen.
closeich soll
nicht traurig sein,
closesingen
die vögel im chor.
closewoher
kommt diese unruhe,
closesich
am leben zu halten, oh.
closechorgesang
ist ein nebel,
closeder sich
vor und zurück wirft.
closevor und
zurück, vor und zurück.
closeich kann
das seufzen hören.
closeist es
zweifel, ist es zweifel,
closesingen
die vögel im chor.
closeist es
heilung oder gewitter,
closesingen
die vögel im chor.
closefür
böse oder gute taten,
closeist es
zu spät, ist es zu spät,
closeist es
das was sie singen, oh.
closedie seufzer
verjagen das ach.
closedie vögel
singen im chor.
closedas licht
im herzen, oh.
closeund die
freude bleibt in mir.
closesie will
mich nicht aufhalten.
closeich muss
mich aufrichten,
closedas ist
ein neuer gedanke,
closeich muss
mich aufrichten.
closegrüner
als gras bin ich, oh.
closedie sonne
breitet sich aus,
closeüber
die zeit, über das leben.
closedie ganze
stadt liegt im licht,
closees blendet,
das hirn sticht, oh.
closeohne
die natur, ich bin mir
closeda sicher,
ohne die natur,
closeist es
zu spät für worte, oh.
closenicht
ein buchstabe brennt.
closeund wo
fängt das an, oh.
closeund wo
hört das auf, oh.
closedie vögel
singen im chor,
closeum zu
wissen ein vielmehr.
closeich rauche
eine zigarette.
closealle
unsere wünsche brennen.
closeich bin
das hirn, ich bin das
closefleisch,
ich bin die bäume gar.
closewie wahr,
wie wahr, wie süß
closeund wahr,
ich singe mit den
closevögeln
im chor, in diesen worten
closedie nichts
besitzen fürwahr, oh.
closechorgesang
ist ein bisschen
closeach und
mach, ein bisschen
closedu sollst
nicht traurig sein und
closeaufstand,
bald regt sich alles.
closedie vögel
singen im chor.
closevon einem
baum zum andern.
closewoher
kommt dieser wind, der
closedas unterste
zuoberst bläst, oh.
das ist mein gedicht für ilse, es trägt
wie angekündigt den titel die vögel
singen im chor, 04.09.2019.
(…)
ilse und ich waren 5 tage in linz. heute ist der 16.09.2019 und wir
sind wieder zurück in wien. linz war nett, wir haben im hotel lokomotive
gewohnt, gleich ums eck beim bahnhof und wissensturm. wir waren besucher*innen,
wir haben die ars electronica besucht, zumindest den letzten tag der
ars electronica. out of the box. die midlife-crisis der digitalen
revolution. postcity linz.
closears electronica ist eine
der weltgrößten bühnen
für medienkunst, ein festival für digitale
closemusik, ein showcase für kreativität und
innovation und spielwiese für die nächste
closegeneration
- ars electronica ist ein weltweit einzigartiges
festival für kunst, technologie
closeund
gesellschaft.
irgendwie ging es auch um k.i. (künstliche intelligenz), die zwar
oft mehr kunst als intelligent war, aber durchaus ein gelungenes spektakel.
die postcity linz ist eine tolle location, daran besteht kein zweifel.
der katalog zur ars electronica war leider wenig ergiebig.
im gasthaus alte welt haben wir danach bier getrunken und ilse hat schweinebraten
gegessen. das tut sie sehr selten, sehr sehr selten. was ich an diesem
abend gegessen habe, kann ich mich nicht mehr erinnern.
am nächsten tag haben wir den botanischen garten besucht, da gab
es auch kunst zwischen all den pflanzen zu bewundern. einen kopf aus
vogelfutter fanden ilse und ich besonders gelungen, er war das werk
einer künstlerin, deren namen ich leider auch vergessen habe. nach
dem botanischen garten besuchten ilse und ich den linzer höhenrausch
bzw. sinnesrausch, wie das motto 2019 lautet. für ein unvergessliches
sinnesrauscherlebnis planen sie bitte ausreichend zeit ein (mind. 90
minuten)! ilse und ich haben etwas länger benötigt. in
einem der räume befanden sich u.a. zwei theremins, auf denen wir
ausgiebig musizierten. wir haben unser konzert teilweise mitgeschnitten
und ich werde es wiederum teilweise weiterverarbeiten, so ist jedenfalls
mein plan, werden sehen und hören.
zurück zum botanischen garten, das kunstwerk heißt eat
the artist (vogelfutter #1) und wurde von maria bichler gestaltet.
closevögel werden immer weiter
in ihrem lebensraum, ihren nistplätzen
und ihren
closenahrungsgrundlagen eingeschränkt.
in dieser intervention bietet die künstlerin
closeihr selbstportrait aus vogelfutter
als nahrungsquelle an. vögel können
sich
closestückchenweise, einen sommer
lang die künstlerin genüsslich
bis zur gänze
closeeinverleiben.
wäre es nicht sinnvoller, wenn die künstlerin ihren futterkopf
einen winter lang den vögeln zum verzehr anbieten würde? egal,
der anblick des kunstwerks von maria bichler war sehr erfreulich.
nach dem sinnesrausch sind ilse und ich wieder in die alte welt und
haben unsere sinne noch zusätzlich mit mehreren bieren berauscht.
mit uns haben ihre sinne noch die schriftstellerin lisa spalt und der
künstler otto saxinger berauscht. prost!
an diesem berauschenden abend habe ich käsespätzle zu mir
genommen. rausch hilft der erinnerung anscheinend auf die sprünge.
der erste tag in linz war ein montag.
der zweite tag ein dienstag.
am mittwoch sind wir mit dem zug von linz nach rohr gefahren und dann
zu fuß nach bad hall gewandert. ilse war in ihrer kindheit und
jugend oft in bad hall, da ihr vater dort allsommerlich zur kur weilte.
das haus, in dem sie mit ihren eltern gastierte, steht noch, ist aber
keine pension mehr.
der kurpark in bad hall ist nett zum herumspazieren. warum man den tassiloquelltempel
im kurpark so verkommen lässt ist äußerst merkwürdig,
da er ja angeblich denkmalgeschützt ist. punkto verkehrspolitik
ist bad hall eine katastrophe. die nusstorte, die ich dort zum kaffee
einnahm, war sehr gut. zurück nach linz sind wir mit bus und bahn
gefahren.
der bürgermeister von bad hall heißt bernhard ruf und gehört
der övp an. das theater ist angeblich sein lebenselexier. er sollte
sich aber auch tunlichst um den tassiloquelltempel und den verkehr kümmern.
bad hall stinkt. und nicht nach jod, sondern nach autoabgasen. zurück
in linz stärkten wir uns mit pizza und bier.
(…)
donnerstag wanderten wir in freinberg. nach der wanderung besuchten
wir das lentos kunstmuseum linz. dort findet zur zeit otto zitko retrospektiv
statt. otto zitko ist sehenswert. die neueren bilder mit der angeblichen
"nichtfarbe" silber lassen mich aber enttäuscht zurück,
spiegelt sich darin für mich doch eher der satte künstler
als der suchende.
warum ist silber eigentlich eine nichtfarbe?
weil computermonitore silber als einzelfarbe nicht anzeigen können?
den zitko-katalog haben ilse und ich nicht gekauft.
wir haben die bücher "schizophrene dichter" von leo navratil,
"der maler der ewigen portrait galerie" von matthias gnehm
und "wir gehen in eine ausstellung" von miriam und ezra elia
im lentos gekauft.
closejohn sieht die große vagina.
closedas ist eine große vagina, sagt
john.
closegroße vaginas sind feministisch,
sagt mutti.
closejohn hat angst.
von otto zitko haben wir eine postkarte gekauft.
closeund die welt hat sorgen von californien
bis wien.
(…)
donnerstagabend haben wir die donnerstagsdemo in linz besucht, sie fand
am donaustrand alturfahr statt.
closesteh auf!
closegeh mit!
closeauch in linz ist donnerstag!
mitgegangen sind wir nicht wirklich, es handelte sich mehr um eine sitzdemo
mit lesungen und konzerten.
(…)
freitag sind wir mit der bahn nach grünau im almtal gefahren. dort
sind wir einige kilometer die alm entlang gewandert. die alm ist der
abfluss des almsees und mündet bei fischlham in die traun. die
alm ist zirka 50 kilometer lang und an ihr oder in ihr erzeugen rund
60 kleinkraftwerke strom.
einige davon haben wir gesehen.
die fahrt nach grünau im almtal war sehr geruhsam.
grünau im almtal war sehr geruhsam.
die wanderung war sehr geruhsam.
die rückfahrt nach wels war nicht geruhsam.
in allen stationen stiegen mehr oder weniger alkoholisierte jugendliche
zu.
in grünau im almtal stiegen ilse und ich sowie ein jüngerer
mann, der zwar etwas verwirrt aber nicht betrunken wirkte, in den zug.
in traxenbichl stiegen einige alkoholisierte jugendliche zu.
in kothmühle stiegen einige alkoholisierte jugendliche zu.
in scharnstein-mühldorf stiegen einige mehr alkoholisierte jugendliche
zu, manche von ihnen trugen lederhosen bzw. dirndlkleider.
viechtwang, steinbachbrücke und pettenbach warens wieder einige,
diensthubersiedlung eher wenige.
der zug war inzwischen gut gefüllt. die jugendlichen tranken bier,
rauchten zigaretten und grölten lieder.
in wilfling, voitsdorf, wiesmühle und großendorf gab es auch
jugendliche, die trinken, rauchen und grölen.
in sattledt füllte sich der zug dann vollends, sodass die mehr
oder weniger trunkenen jugendlichen aus unter-, oberhart, steinhaus
und schauersberg stehen mussten.
bei der station wels messe stiegen alle jugendlichen aus und besuchten
das welser volksfest.
wels lokalbahn und wels hbf.
ilse und ich stiegen in die s-bahn nach linz um.
der für samstag geplante ausflug nach wels wurde gestrichen.
zu uns beiden älteren im zug befindlichen menschen waren die jüngeren
durchaus höflich, ohne sich dabei in ihren tun sehr von uns stören
zu lassen. einer von ihnen überreichte mir sogar eine einladung
für ein in bälde stattfindendes fest in pettenbach.
closeschaffner gab es nicht.
closeglücklicher schaffner.
closeschaffnerin gab es nicht.
closeglückliche schaffnerin.
ich hoffe die jugendlichen hatten alle ein schönes volksfest. sympathisch
waren mir die meisten davon nicht.
(…)
am samstag besuchten ilse und ich den kleinen weikerlsee und die solarcity.
fast hätten wir die weikerlseen im bezirk ebelsberg verfehlt, den
kleinen haben wir dann aber doch gefunden. am kleinen weikerlsee gibt
es sogar einen fkk-strand, aber zum baden war das wasser zu kalt, sogar
für ilse. abends fuhren wir zurück nach wien.
nachtrag: die almgasse im 21. bezirk in wien ist nach dem fluss alm
in oberösterreich benannt.
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