(…)
ich hatte nicht die absicht, während meines 2-wöchigen berlinaufenthalts eine zeile zu schreiben.
ich habe mehrere zeilen geschrieben.
manchmal erfreuen mich tätigkeiten, die ich nicht die absicht hatte auszuführen, ungemein.
DAS SCHREIBEN zu betreiben hat auf mich des öfteren eine ähnliche wirkung wie einen friedhof zu besuchen.
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heute, 29.06.2021, haben wir die räumlichkeiten des ehemaligen glückschweinmuseum an den besitzer, die besitzerin retourniert.
die schlüssel abgegeben, sozusagen.
die löffel werden wir aber noch lange nicht abgeben, hoffen wir zumindest.
ein paar leute aus dem haus, in dem sich das glückschweinmuseum 15 jahre lang befand, verabschiedeten sich von uns und betonten, wie nett es für sie war, sich an unseren auslagen zu erfreuen.
das glückschweinmuseum wird ihnen fehlen. uns auch. zumindest ein weilchen.
p(l)op wird mir auch fehlen. es war nett mit freund*innen gemeinsam musik zu hören. pop, yeah. ich stellte bei p(l)op immer 10 songs vor, aber das habe ich sicherlich bereits in meinem alterswerk erwähnt. oder auch nicht. egal. das erste p(l)op fand am 10.07.2007 statt, das letzte am 18.02.2020, dann kam corona über uns. insgesamt waren es 152 mal p(l)op, also 1520 songs, die ich vorstellte. das hundertelfte (111) p(l)op fand am 09.09.2016 vor 3 zuhörer*innen statt. ich spielte die songs:
closebob dylan: "if dogs run free" 1970
closelobo: "me and you and a dog named boo" 1971
closepere ubu: "all the dogs are barking" 1979
closethee headcoats: "shouldn't happen to a dog" 1991
closekilldozer: "knuckles the dog (who helps people)" 1994
closedqe & jad fair: "dog song" 1996
closep·a·l: "i set my dog on fire" 1997
closevic chesnutt, elf power & the amorphous strums: "bilocating dog" 2008
closelucky dragons: "tune for wind dog" 2008
closedaniel johnston: "queenie the doggie" 2009
111 war das p(l)op mit den wenigsten zuhörer*innen, das p(l)op mit den meisten zuhörer*innen war numero 74 mit 24 zuhörer*innen, da war das glückschweinmuseum zum bersten voll. 74 war ein p(l)op, bei dem ich nur pop aus finnland spielte.
closehiski salomaa: "lännen lokari" 1930
closetapio rautavaara: "ringo" 1965
closejuice leskinen & coitus int.: "per vers, runoilija" 1974
closeshitter limited: "synti voittaa" 1995
closekapteeni ä-ni: "tiivistettä 2002
closekukkiva poliisi: "vähä-hatti" 2005
closepaska: "my way" 2005
closehertta lussu ässä: "norsun sydän" 2006
closelau nau: "rubiinilasia" 2008
closepertti kurikan nimipäivä: "puhevika" 2012
manche p(l)ops hatten ein thema wie "hund" oder "finnland" und manche nicht.
yeah, ich liebte es p(l)op zusammenzustellen.
yeah, ich liebe statistiken.
leider habe ich keine statistik darüber, wieviele biere bei p(l)op getrunken wurden.
numero 153 hatte ich bereits fertig zusammengestellt, es hätte am 24.03.2020 stattfinden sollen, da war dann aber bereits lockdown und alles zu. es hätte ein discop(l)op werden sollen:
closelabelle: "lady marmalade (voulez-vous coucher avec moi ce soir)" 1974
closeabba: "dancing queen" 1976
closerose royce: "car wash" 1976
closechic: "le freak" 1978
closeles rockets: "on the road again" 1978
closetrans volta: "disco computer" 1978
closea number of names: "sharevari (instrumental)" 1981
closebiss: "robot with a rose" 1982
closej.m. band: "computer monkey" 1983
closeangie: "the computer did" 1984
der song "sharevari", bei späteren remixen meist "shari vari" geschrieben, teilt sich den ruf, der erste technosong gewesen zu sein mit dem ebenfalls 1981 erschienenen song "alleys of your mind" von cybotron.
a number of names waren sterling jones, paul lesley und roderick simpson.
cybotron waren juan atkins und richard davis.
beide bands stammten aus detroit, michigan.
detroit techno, yeah.
schluss mit musik und glückschweinmuseum. in wien herrscht hitzewelle. fritz schwitzt. 2 x war er bereits im gänsehäufl schwimmen, fkk natürlich.
freikörperkultur ist ebenfalls ein schönes wort, nicht ganz so schön wie der nackte fritz, aber schön und fritz ist kein wort, sondern ein*e schlawiner*in.
bei f habe ich bereits feiertag in meiner liste der schönen worte. streichen oder nicht streichen, das ist nun die frage. ich könnte natürlich nacktkultur schreiben, bei n habe ich noch kein schönes wort. hmm, ich nehm nudismus.
nudismus ist super.
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listen schreiben ist super.
und fritz auch. ich bin weniger nervös, seit ich mich mit fritz angefreundet habe. es gab zeiten in meinem leben, da konnte ich fritz nicht so gut leiden.
(...)
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
ich bin kein kind von traurigkeit.
(...)
wiederholung hilft mir, zumindest beim schreiben. im leben wiederhole ich mich nicht so gerne. früher habe ich mich manchmal selbst überholt, aber davon wurde ich nur schwindelig. mit zunehmenden alter ist schwindelig nicht so gut. man könnte fallen und sich die mürbe gewordenen knochen brechen. früher fiel ich gerne, doch jetzt bleibe ich gerne auf beiden beinen. aufrecht sozusagen.
schätze ich meine aufrechtigkeit.
nicht unbedingt, aber es ist besser so.
sitzen macht mir mit zunehmendem alter auch mehr freude. ich sitze gerne herum, mit und ohne hörgeräte.
ohne hörgeräte ist besser zwecks konzentration.
außerdem kann ich die welt ohne hörgeräte besser verstehen. menschen machen mich im zunehmenden maße nervös, naja, das haben sie eigentlich immer gemacht.
etwas weniger, aber doch.
ich habe mich im laufe der jahre mit meiner nervosität arrangiert. mit fritz auch.
nun bin ich in summe etwas weniger nervös und etwas mehr fritz, denke ich.
(...)
wir haben von der hausverwaltung die erlaubnis bekommen, eine erinnerungstafel für das glückschweinmuseum am haus florianigasse 54 zu befestigen.
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wohnzimmer gibt es viele auf dieser welt, ilse und ich sind das fröhliche.
wir sind keine kinder von traurigkeit.
eine kunst ohne ilse ist für mich schwer vorstellbar.
ilse schau, kunscht!
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dieses fischmosaik habe ich an der wand eines gemeindebaus in wien entdeckt. irgendwo im siebzehnten oder achtzehnten bezirk.
zwei der drei abgebildeten fische könnten auch vögel sein. es sind keine vögel. es sind fische, die an vögel erinnern, zumindest mich.
manche vögel essen fische.
ich nicht. zumindest nicht diese art von fischen. manchmal esse ich tintenfische. früher, als ilse und ich noch in unsere einsambucht in griechenland fuhren, habe ich oktopusse gegessen. ihre ärmchen gab es als snack zum ouzo.
manchmal haben wir auch zum bier oktopusärmchen bekommen, das ist nicht üblich, aber ilse und ich waren meist die einzigen nichtgriechischen touristen in dieser gegend griechenlands. eine ausnahme, sozusagen.
sind tintenfische und oktopusse eigentlich fische?
die wissenschaft sagt nein.
tintenfische und oktopusse sind weichtiere der klasse kopffüßer. manchmal wird für tintenfische auch der name tintenschnecken verwendet.
also esse ich manchmal schnecken.
calamari fritti.
(...)
die oktopusse gehören zur überordnung achtarmige tintenfische, die in der fachsprache als vampyropoda bezeichnet werden.
vampyropoda werde ich gleich in meine liste schöner worte aufnehmen.
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zur überordnung der vampyropoda gehört auch der achtarmige vampirtintenfisch oder vampyroteuthis infernalis, der für den namen dieser überordnung verantwortlich ist.
nein, natürlich ist vampyroteuthis infernalis nicht dafür verantwortlich, sondern die wissenschaft, die ihm diesen namen verlieh, aufgrund der häute, die sich zwischen seinen armen aufspannen und ihm das aussehen eines in einen umhang gehüllten vampirs geben.
die wissenschaft hat eben auch fantasie.
graf dracula ist eines meiner lieblingsmonster, aber darüber habe ich bestimmt schon erzählt.
ich besitze auch eine kleine und feine vampirbibliothek. bram stokers "dracula" habe ich mir 2019 neu angeschafft und zwar die große kommentierte ausgabe von leslie s. klinger, ein traum. "dracula dracula" von h.c. artmann aus dem jahre 1968 darf da natürlich nicht fehlen. besondere freude bereitet mir das buch "draculas betthupferl" von k.b. leder mit tollen linolschnitten von eduard prüssen, es ist 1969 im gustav lübbe verlag erschienen.
theorie gibts natürlich auch, "von denen vampiren" 1968, "vom erscheinen der vampire" 1973, "vampire und andere monster" 1975 oder "vampirinnen - die kulturellen inszenierungen der vampirin" 1999 von petra flocke.
und filmlexica natürlich, "der horrorfilm - von dracula zum zombieschocker" 1987 von norbert stresau oder "die draculafilme" 1993 von karsten prüssmann.
viele davon habe ich in meinem bisher 65 jahre währenden leben gesehen. einer meiner lieblingsfilme ist "die herren dracula" 1976 vom französischen regisseur édouard molinaro. den grafen spielt christopher lee und seinen sohn der französische schauspieler bernard menez.
was vampire betrifft, bin ich ein gebildeter mensch.
(...)
gestern, 03.07.2021, war ich bei einer veranstaltung der partei links, die meisten wiener linken waren im schwimmbad.
ich habe gegen die hitze ein paar biere getrunken.
lesung, performance, diskussion, musik, es war nett, obwohl ich durch mein schlechtes hören durchaus als gehandicapt einzustufen bin.
hörgeräte sind zwar hilfreich, aber...
es gibt dazu nicht viel zu sagen.
ich bin kein kind von traurigkeit und habe auch nicht vor eines zu werden.
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