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mein kreuz schmerzt. mein knöchel schmerzt. sonntag fahren ilse und ich nach berlin.
heute ist mittwoch, der 02.06.2021.
ich muss aufpassen, dass mein rucksack nicht zu schwer wird.
der laptop muss mit. huch.
die kamera muss mit. huch.
12 bände verwicklungsroman müssen mit. huch.
das kann ja heiter werden. naja, das gewand ist zumindest leicht. ich mag leicht. ich mag es mich leicht zu fühlen.
mit kreuz- und knöchelschmerzen fühlt man sich nicht leicht.
nein. mit kreuz- und knöchelschmerzen fühlt man sich eher schwer. huch. schwer mag ich nicht so sehr.
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ilse schau, kunscht.
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dieses bild ist höchstwahrscheinlich sexuell zu interpretieren, aber davon abgesehen, ist es einfach zeichnerisch toll aufgelöst. es gewinnt schon dadurch, dass keine geschlechtsmerkmale sichtbar dargestellt sind. obwohl ich nichts gegen die künstlerische darstellung von geschlechtsteilen einzuwenden habe, würden sie dieses bild in seiner wirkung stören. vielleicht ist das bild auch nur deshalb so toll geworden, weil der sprayer, die sprayerin in eile war. manches kunstwerk hilft wien, ein schönes wien zu sein, und manches eben nicht, wie es eben so ist mit der kunst und wien.
themenwechsel.
ich gehe jetzt mein kreuz akupunktieren lassen und hoffe sehr dass es mir und meinem kreuz hilft.
close(…)
closeals der zug in der stadt ankommt
closeschlüpfe ich in meine hose
closeich schlafe schlecht
closeund träume viel
closein zügen
closeaussteigen bitte, sagt der zug
closeich gehe jetzt, sage ich
closeeinem zug schlägt man keine bitte aus
closenicht alle fortbewegungsmittel sind meine freund*innen
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berlin. ilse und ich sind in berlin, bereits 5 tage in berlin. die coronamaßnahmen in berlin sind den coronamaßnahmen in wien sehr ähnlich. in den öffentlichen verkehrsmitteln ist ffp2-maskenpflicht, in museen ebenfalls, und in geschäften und lokalen wird gebeten, mund und nase zu bedecken. in manchen davon wird aber auch ffp2 eingefordert.
ilse und ich tragen sowieso ffp2, da unsere ffp2-masken aber stoffmasken ähneln, werden sie des öfteren nicht gleich als ffp2 erkannt. allerdings steht ffp2 gut lesbar auf der maske.
in manchen gastgärten muss mensch registrieren, in manchen muss mensch nicht registrieren. impfpass oder test wurde noch in keinem gastgarten von uns verlangt.
auf märkten gilt auch im freien maskenpflicht, die nicht von allen besucher*innen befolgt wird. auch darin ist berlin wien sehr ähnlich.
ilse wurde für eine schnorrerin gehalten, als sie in einem park noch mit dem rucksack beladen nach einem caféhaus in nächster umgebung fragte.
in einer buchhandlung wurde ilse von der buchhändlerin geschimpft, da diese ihre maske nicht gleich als ffp2 erkannte. die meisten berliner*innen sind aber durchaus freundlich. auch da ist der unterschied zu wien nicht sonderlich groß. kunst haben wir auch bereits besichtigt, den park für heimatlose skulpturen und eine sammelausstellung in einer galerie in einem wunderschönen kulturzentrum, das früher mal ein gaswerk war. ein wahrlich wunderschönes gebäude.
closeWUST
closeWIRKLICHKEIT
closeWUNDER
closedie selben worte
closeje nach art
closewie sie gesprochen werden
closeWOHLTAT
closeeine waage sein
im haus schwarzenberg haben wir 3 comics gekauft. und ein dünnes büchlein über die geschichte des hauses.
geschichten über häuser der gegenkultur, also kulturelle begegnungsorte abseits des mainstreams und kanons, sind für mich immer von interesse.
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dieser bildtafel begegnete ich im park für heimatlose skulpturen. ich betrachte dieses bild als porträt von mir. ich begegnete mir sozusagen selbst. die künstlerin bzw. der künstler ist mir unbekannt, aber er hat mich wirklich gut getroffen.
ich bin ein berg.
ich genieße spaziergänge.
zur zeit zwar nur eingeschränkt, vor einigen tagen kam zu meinem schmerzenden linken innenknöchel und zu meinem schmerzenden kreuz noch ein schmerzendes rechtes knie hinzu, das ebenfalls meines ist.
meine spaziergänge sind zur zeit etwas kürzer und die pausen zwischen den kilometern etwas länger.
ich vertrete mir die beine.
ich bin ein berg.
sich die beine vertreten ist gut für die gesundheit und gut fürs denken.
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das wort gesundheit ist ein merkwürdiges, eigentlich mag ich gesundheit nicht wirklich, aber auch das ist merkwürdig. im grunde strebe ich eine mich vollkommen umfassende sexyness an.
eine bergige, ja, eine wahrlich gebirgige sexyness.
ich bin ein 65-jähriger berg mit pimmel. was solls. ich finde pimmel nett, pimmelträger*innen nicht immer.
ein berg braucht keinen pimmel. sexyness braucht ebenfalls keinen.
auch gesundheit und jugendlichkeit ist für berg und sexyness nicht erforderlich.
spaziergänge aber schon. und denken auch.
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gestern waren ilse und ich im sumpf. ein schöner sumpf mit schlangen, bisamratten und zahlreichen anderen bewohner*innen. der sumpf befindet sich in der nähe von berlin spandau und ist wirklich einen besuch wert.
ilse und ich haben einige fotos vom sumpf gemacht, aber auf ihnen wirkt der sumpf irgendwie nicht so recht sumpfig. der sumpf entzieht sich dem festgehalten werden, aber vielleicht liegt es auch nur an unseren fotografischen fähigkeiten.
das der die sumpf macht: "umpf!"
auf unseren fotos leider nicht.
ich habe auch bereits mehrere skulpturenärsche in berlin fotografiert. jesus am kreuz konnte ich noch keinen entdecken, obwohl wir schon einige friedhöfe besucht haben. in evangelischen friedhöfen gibt es zwar kreuze, aber meist ohne darauf festgenagelten jesus. ich mag friedhöfe auch ganz ohne jesus am kreuz. friedhöfe haben etwas sehr entspannendes.
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hitzewelle. 19.06.2021. berlin ist nur am frühen vormittag und spätabends erträglich. die straßen sind leer, die seen sind voll. berlin hat viel wasser und viel grün, viel mehr als wien. die gehsteige sind auch breiter.
der autoverkehr ist aber sowohl in berlin als auch in wien eine katastrophe.
heute wird wieder gepackt und morgen abends gehts wieder richtung wien und wohnzimmer, mit dem zug natürlich, ilse und ich fliegen nicht mehr. schon länger nicht mehr. es gibt keinen grund zu fliegen. es gibt auch keinen grund, die ganze welt live gesehen zu haben. reisen bildet schon lange nicht mehr.
friedhöfe haben auch in wien etwas sehr entspannendes.
ein friedhof, der mich vor vielen jahren sehr überrascht hat, war ein kleiner friedhof in einem griechischen bergdorf. es lag ein menschliches gerippe vor der friedhofskapelle in der sonne. die knochen waren sorgfältig gereiht, sodass es aussah, als würde sich das gerippe sonnen. es war außer ilse und mir kein mensch auf den friedhof zu sehen, wir hätten das gerippe einfach in den rucksack packen und mitnehmen können. eventuell auch nur den schädel, als briefbeschwerer für meinen schreibtisch. damals schrieb man sich noch briefe. oder schickte man sich MAIL ART. natürlich entfernten wir keinen knochen, auch nicht den kleinsten. ilse und ich standen da, staunten dada und überlegten, was diesem gerippe bevorsteht.
die hitze schien ihm wenig zu schaffen machen.
ich persönlich mag hitze nicht so sehr.
nach griechenland bin ich schon lange nicht mehr gefahren, die hitze kommt ohnedies zu mir nach wien.
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