Aphex Twin: "Girl Boy" (1996)


Ein zweites Mal Aphex Twin alias Richard D. James, diesmal mit dem Song "Girl Boy". Bei Warp Records erschien 1996 von Aphex Twin die EP "Girl/Boy", auf der 6 Songs zu finden sind, "Milk Man", "Inkey$" und "Beetles" sowie 3 Mixe des Songs "Girl Boy", der NLS Mix, der £18 Snare Rush Mix und der Redruth Mix. In meiner Sammlung befindet sich der Song "Girl Boy" auf der 1997 beim Label Beechwood Music erschienenen 3-CD-Box "This Is... Techno 2". Prodigy, Underworld, Orbital, Carl Cox, CJ Bolland, Laurent Garnier, The Shamen, Winx, Aphex Twin, Sytem 7, Slam & many more, 3 Massive CD's for the price of one! Der erste Teil erschien 1996, da ist Aphex Twin mit dem Song "Digeridoo" vertreten. Der Song "Girl Boy" auf der Compilation entspricht dem NLS Mix auf der EP "Girl/Boy". Bisher zuletzt erschien von Aphex Twin 2023 bei Warp Records die EP "Blackbox Life Recorder 21f / In A Room7 F760". Sehr hörenswert ist auch die 1996 bei Lo Recordings erschienene Compilation "TheMikeFlowersPops Meets TheAphexTwin - The Freebase Connection", auf der der Song "Freebase" 1996 von The Mike Flowers Pops von den Elektronikern The Aphex Twin, The Mellowtrons alias Lee Walker, Luke Vibert, Funki Porcini alias James Braddell, Perry De Chico alias Pete Lawrence und dem Duo Slang remixt wird. Auch die Original Version von "Freebase" ist darauf enthalten. Die Mike Flowers Pops waren eine britische Easy-Listening-Band, die 1995 mit ihrer Version des Oasis-Songs "Wonderwall" im United Kingdom einen großen Hit hatten. "Wonderwall" erschien 1995 bei London Records als Single, auf der B-Side befinden sich die Songs "Son Of God" und "Theme From Memory Man", die beide von Mike Flowers alias Mike Roberts geschrieben wurden, wie übrigens auch "Freebase". Bei London Records erschien 1996 das einzige Album "A Groovy Place" von den Mike Flowers Pops, auf dem sie neben "Wonderwall" und Mike-Flowers-Kompositionen, auch "Light My Fire" von den Doors, "1999" von Prince, "Venus As A Boy" von Björk und ein Velvet-Underground-Medley zum Besten geben. Das Velvet-Underground-Medley beinhaltet die Songs "All Tomorrow's Parties", "Venus In Furs" und "White Light White Heat" und dauert nette 4 Minuten und 54 Sekunden. Okay, Aphex Twin ist toll, die Mike Flowers Pops eher witzig, aber auch witzig kann durchaus hörenswert sein, hört euch also auch das Velvet-Underground-Medley von den Mike Flowers Pops an. Bei www.intro.de ist über Mike Flowers folgendes zu lesen: Mike Flowers hat zwei Geheimnisse. Indem er die Musik seiner Vorbilder, und damit übrigens auch die eigene, mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen bewundert, entkommt er dem Gespenst des Klamauk und betritt die Bühne mit dem guten Humor des guten Entertainers. Außerdem ist er das Grübchen im grinsenden Gesicht Burt Bacharachs. Der Eintrag stammt aus dem Jahr 1996. Aphex Twin: I'm just some irritating, lying, ginger kid from Cornwall who should have been locked up in some youth detention centre. I just managed to escape and blag it into music. Hört euch auch den Song "Kosmische Phyrze" 1976 von der Band Highdelberg an. Highdelberg war fast so etwas wie eine deutsche Supergroup und bestand aus Ax Genrich (Guitar, Vocals, Percussion, Bass, Banjo, Mouth Organ), Peter Wolbrandt (Guitar, Vocals, Congas), Dieter Moebius (Synthesizer), Achim Roedelius (Organ), Helmuth Hattler (Bass, Backing Vocals), Mani Neumeier (Drums, Congas) und Jan Fride Wolbrandt (Drums). Produziert hat das einzige Album der Band Conny Plank. Der Songtitel "Kosmische Phyrze" ist natürlich ein Seitenhieb auf Rolf-Ulrich Kaiser und sein 1973 gegründetes Label Die Kosmischen Kuriere und auf die von ihm aus Musikern aus dem Krautrock-Umfeld zusammengestellte Supergroup The Cosmic Jokers. Da waren u.a. Klaus Schulze, Manuel Göttsching oder Dieter Dierks mit dabei und Kaisers Lebensgefährtin Sternenmädchen Gille Lettmann. Yeah! Ich habe von den Cosmic Jokers das Album "Planeten Sit-In" 1974 in meiner Sammlung und ja, es gefällt mir. Das Album ist eine musikalische Reise mit dem Raumschiff Galaxy zum Planet des Sternenmädchens. Rolf-Ulrich Kaiser, der auch die Labels Ohr und Pilz betrieb, war durchaus wichtig für den Krautrock, wenn auch manche Musiker sich über ihn lustig machten oder auf ihn schimpften. 1975 war dann Feierabend. Die letzte Stufe ihres Raumschiffs war ausgebrannt, die Firmen gingen in Konkurs, die LP-Restbestände wurden stapelweise in Karstadt-Filialen auf dem Grabbeltisch verramscht. Rolf-Ulrich Kaiser zog sich vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück. Cristallis und Sternenmädchen, die in einem früheren Leben, vor tausend Monden und etwa ebensovielen Trips, einmal Rolf-Ulrich Kaiser und Gille Lettmann waren, leben heute in einer Kleinstadt am Rande des Sauerlandes, in einem Haus der katholischen Kirche - einem 'Schloss', wie Sternenmädchen selbst es nennt. Sie kennen das Internet, sind selbst aber nicht online. Cristallis ist unsichtbar. Sternenmädchen ist nur über eine Postlageradresse erreichbar, wer ihr schreiben will, muss einige von ihr vorgegebene Regeln beachten. Die beiden wollen nicht gefunden werden, sie wünschen keinen Besuch. Unsere Welt ist nicht mehr die ihre. Oder möglicherweise auch umgekehrt. Die beiden letzten Zitate stammen von der homepage des Autors Jan Reetze. Ich schicke liebe Grüße ins Sauerland, yeah yeah YEAH!

25.07.2024