Bobby Conn: "Free Love" (1999)


Ein zweites Mal Bobby Conn, yeah. Der Song "Free Love" ist auf der 1999 bei Thrill Jockey Records erschienenen EP "Llovessonngs" zu finden. Bobby Conn alias Jeffrey Stafford (Vocals, Guitar, Piano, Bells, Drum Machine) wird auf dieser EP von den Musiker*innen Monica BouBou alias Julie Pomerleau (Organ, Strings, Moog Synthesizer), Darin Gray (Bass), Sarah Allen (Drums), Michael Zerang (Bass Drum, Congas, Tambourine), Fred Lonberg-Holm (Cello), Lise Gilly (Flute), Ernst Long alias Ernst Karel (Trumpet), Jeb Bishop (Trombone) und Virginia Montgomery (Vocals) musikalisch unterstützt. Zuletzt erschienen von Bobby Conn das Album "Recovery" 2020 bei Tapete Records. Gemeinsam mit Sue Donim hat Bobby Conn unter dem Namen Cheeze TM die Singles "MacArthur Park / The Rapper" 1990 und "Dancin' Queen / Dire Wolf" 1991 veröffentlicht sowie mit der Band Condeucent die Singles "CDC Theme / Neptune" 1991 und "The Earth / All-Earth Broadcast" 1993. Condeucent waren DeShaun Sente (Vocals, Drums), Bobby Conn (Guitar), DJ Le Deuce (Sampler, Effects) und Rex Jenny (Bass). Bobby Conn und Monica BouBou sind seit 2001 verheiratet und inzwischen Eltern von 2 Kindern, leider machen sie sich in letzter Zeit etwas rar in der Popwelt. Monica BouBous Violine ist auch auf den Alben "The Last Place To Go" 1998 von der Band Boxhead Ensemble, "I Love You - Hot Lines For The Children" 1998 von Zeek Sheck oder "The Truth Is A Fucking Lie" 1999 von den Flying Luttenbachers zu hören. Die Musikzeitschrift OX schrieb über Bobby Conn: Ein exzentrisches Popmusik-Chamäleon mit dekadentem Flair, ein mystischer Revolutionär, der seine Kindheit in diversen Militärbasen verbrachte, und dem sein heftiger Drogenmissbrauch in der Punkzeit und ein Knastaufenthalt scheinbar erst den richtigen kreativen Kick verabreichten. Manche Leute verfahren angesichts Herr Conns besonderer Präsenz zwar lieber nach dem Motto "The less you know about Bobby Conn, the better you'll feel", aber spätestens, wenn man Conn mal in persona erlebt hat, wird man zum echten Fan dieses brillanten Entertainers. Ich habe Bobby Conn zwar nie in persona erlebt, bin aber trotzdem ein echter Fan von ihm. Yeah! Hört euch auch den zu Unrecht vergessenen Song "Love You Anyway" von Frederick Michael St. Jude an, er stammt von seinem 1977 bei Soul Deep Records erschienenen Album "Here Am I". Es blieb für lange Zeit sein einziges. Frederick Michael St. Jude alias Frederick Dengler nahm zwar 1982 noch das Album "Gang War" auf, doch das wurde erst 2015 bei Drag City Records veröffentlicht. Im Jahr 1982 erschien bei LE-105 Records nur die 7"-EP "Gang War - A Rock Opera" als Vorgeschmack auf das Album. Beim Label Million Dollar Performances erschien dann 2017 noch das Minialbum "Always Lost" mit unveröffentlichten Songs aus dem Jahr 1978. Frederick Michael St. Jude starb angeblich 2018, da ich aber nirgends herausfinden konnte, wann er geboren wurde, weiß ich auch nicht, wie alt er geworden ist. Und zum Lesen lege ich euch das Buch "Wir waren doch mal Feministinnen - Vom Riot Grrrl zum Covergirl" von Andi Zeisler ans Herz, die deutschsprachige Ausgabe ist im Jahr 2017 beim Rotpunktverlag erschienen. Feminismus ist hip, er ist im Mainstream angekommen. Doch was passiert dort mit ihm? Unerschrocken und mit beißendem Witz nimmt Andi Zeisler eine schillernde Reihe von Beispielen aus Popkultur und Medien unter die Lupe und zeigt, wie der Feminismus keimfrei gemacht, verwässert und neu verpackt wurde. Okay, Schluss für heute, good night.

10.02.2025