Dead Can Dance: "Nierika" (1996)


Ein zweites Mal die Band Dead Can Dance, dieses Mal mit dem Song "Nierika", der auf dem 1996 bei 4AD Records erschienenen Album "Spiritchaser" zu finden ist. Dead Can Dance waren Brendan Perry und Lisa Gerrard, bei den Aufnahmen des Albums haben noch die Percussionisten Peter Ulrich, Lance Hogan, Ronan O'Snodaigh und Robert Perry sowie Renaud Pion (Turkish Clarinet) mitgeholfen. "Nierika" erschien auch als 12"-Single, mit den Songs "Dedicacé Outò" und "The Snake And The Moon" auf der B-Side. Red Vinyl, yeah. Brendan Perry wurde zwar in London, England geboren, aber seine Eltern wanderten nach Neuseeland aus und so begann seine musikalische Laufbahn Ende der 70er Jahre in der neuseeländischen Punkband The Scavengers. Damals nannte er sich noch Ronnie Recent und war für Bass und Vocals zuständig. Die Scavangers zogen 1979 nach Melbourne, Australien und nannten sich in The Marching Girls um. Brendan Perry verließ die Band 1981 und gründete mit Lisa Gerrard, Simon Monroe und Paul Erikson Dead Can Dance. Im Jahr 1982 übersiedelten dann Brendan Perry und Lisa Gerrard nach London, England und führten Dead Can Dance bis 1998 als Duo weiter. Im Jahr 2011 kam es dann zur Reunion, seither sind Dead Can Dance wieder in der Popwelt unterwegs. Vielleicht habe ich das aber bereits erzählt? Lisa Gerrard spielte vor Dead Can Dance in Bands wie The Go Set, Stand By Your Guns oder Microfilm, letztere veröffentlichte 1980 beim Label Unforgettable Music die Single "Centrefold / Window". The Go Set und Stand By Your Guns sind mit je einem Song auf der 2016 beim Label Vinyl-on-demand erschienenen 6-LP-Box "Magnetophonics - Australian Unterground Music 1978-1984" vertreten, The Go Set mit "Junk Logic" und Stand By Your Guns mit "Caught Up In It". Weitere Bands auf diesen 6 LPs sind Severed Heads, Hiroshima Chair, Pissy Relay Switches, Browning Mummery oder The Incredible Strange Creatures Who Stopped Living And Became Mixed Up Zombies, yeah, toller Bandname. Brendan Perry und Lisa Gerrard haben jede*r einige Soloalben veröffentlicht, Brendan Perry zuletzt 2020 bei Holy Tongue Records das Album "Songs Of Disenchantment - Music From The Greek Underground" und Lisa Gerrard 2014 bei Gerrard Records das Album "Twilight Kingdom". Lisa Gerrard hat auch mit dem deutschen Elektronik-Pionier Klaus Schulze mehrere Alben veröffentlicht. Klaus Schulze starb 2022 im Alter von 74 Jahren. Lisa Gerrard wurde heuer im April 63 Jahre alt und Brendan Perry im Juni 65. Nicht nur ich bin alt geworden, yeah. Lassen wir diesmal den Journalisten Felix Klopotek das Schlusswort sprechen: Die Musikgeschichte der 90er Jahre ist noch nicht geschrieben, und vielleicht lohnt sie auch gar nicht den Aufwand. Denn abgesehen von den vielen guten Platten, die jedes Jahr erscheinen, ist musikalisch nicht viel passiert. Felix Klopotek hat 2002 beim Ventil Verlag das Buch "how they do it - Free Jazz, Improvisation und Niemandsmusik" veröffentlicht, ich habs gelesen und finde es sehr gelungen. Okay, hört euch auch gleich noch den wunderschönen Song "Cockney Translation (Extended Dub Mix)" 1984 von Smiley Culture bei youtube an. Smiley Culture alias David Victor Emmanuel war ein englischer Reggae- und Dancehall-Musiker, er starb 2011 im Alter von 48 Jahren durch einen Messerstich ins Herz während einer Drogenrazzia in seinem Haus. Laut Aussage der Polizisten hat er sich diesen Stich selbst zugefügt. Irgendwie eine merkwürdige Geschichte, nicht wahr?

27.06.2024