Divine: "Walk Like A Man" (1985)


Ein zweites Mal Divine, meinen Lieblingsfettsack, yeah. Edith Massey war natürlich auch ziemlich sexy - und fett. Leider sind beide bereits in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Divine hatte in den 80er Jahren mit Songs wie "Shoot Your Shot", "Shake It Up", "Love Reaction", "You Think You’re A Man", "I’m So Beautiful", "Walk Like A Man", "Twistin’ The Night Away" oder "Hard Magic" Erfolg. Produzent war Barry Evangeli. Kann sich noch jemand von euch an den tollen Song "Living On Video" 1983 von Trans-X erinnern? Ich alter Depp habe ihn leider in meiner Liste vergessen. Hört ihn euch im Netz an! Trans-X waren Pascal Languirand und Anne Brosseau, was heißt waren, Trans-X sind noch immer unterwegs, Anne Brosseau ist allerdings schon lange nicht mehr mit dabei, ihr Part wird aktuell von Lily Contreras ausgeführt. Als Divine 1988 im Alter von 42 Jahren starb, war ich sehr, sehr traurig. Divine: I think sex was big in the 50s when we had Monroe, Mansfield, and those hot numbers. Then the whole sort of natural look took over, which is NOT sexy, AT ALL. (...) I think people are starving for glamor, which doesn't necessarily mean sex, I suppose. I love the glamorous look that's why I love Elizabeth Taylor. I mean, she's always so glamorous and sexy, too, bearing her bosoms and all that. Raquel Welch is a perfect example of my kind of woman. In der Zeitschrift Der Spiegel stand folgender Nachruf zu lesen: Glenn Milstead, 42. Unter seinem bürgerlichen Namen kannten ihn nur wenige, als 'Divine' wurde er weltbekannt. Rund 350 Pfund brachte der singende und schauspielernde Damenimitator in seinen besten Zeiten auf die Bühne, durch seine extra-ordinären Auftritte avancierte er zur Kultfigur der internationalen Underground-Szene. Mit seinen Markenzeichen, greller Schminke, wasserstoffblonden Haartürmen und Kleidern, deren Eleganz an Duschvorhänge aus dem Hause Woolworth erinnerten, ließ er die Spielarten des bürgerlichen Geschmacks weit hinter sich. Unausgefüllt von der Arbeit im eigenen Frisiersalon, chargierte er zunächst in experimentellen Super-Acht-Streifen, bevor ihn der amerikanische Underground-Papst John Waters für seine exzessiven Schmier-Filme entdeckte. Mit ständigen Provokationen filmten sich beide zum Erfolg: Divine, der in Filmen wie "Pink Flamingos" sogar Hundekot fraß, wurde zum Protagonisten einer neuen Müll-Ästhetik. Waters kultivierte die Schmuddelstreifen zu einem neuen Genre - dem Trash-Movie. Der Musikproduzent Bobby Orlando entdeckte schließlich Gold in der Kehle des breitenwirksamen Künstlers und überredete ihn zu Plattenaufnahmen. Harter Disco-Beat und bekennende Texte machten ihn zum Favoriten vieler Schwulen-Diskos. Obwohl von der Qualität seiner musikalischen Fähigkeiten selbst nicht überzeugt, bot er für seine Zweitkarriere eine schlichte Erklärung: Mir geht es wie Diana Ross - immer wenn ich den Mund aufmache, kommt ein Hit heraus. Divine wurde am vergangenen Montag tot in einem Hotelzimmer in Hollywood gefunden. Yeah, ich liebte Divine und glaubt mir, seine Kleider waren umwerfend sexy, was man von der Zeitschrift Der Spiegel nicht behaupten kann. Schwupps. Habe das Buch "Erinnerungen" von Cyndi Lauper gelesen, naja, ich würde sagen, Cyndi Lauper hat sich erinnert und die Autorin Jancee Dunn hat diese Erinnerungen in ein Buch verwandelt, egal, die deutschsprachige Ausgabe ist 2014 bei Bastei Lübbe erschienen. Cyndi Lauper mag ich irgendwie, ihre Musik und auch ihren Stil, das Buch ist sympathisch, nicht immer klug, aber wer ist schon immer klug, was solls, Divine und Cyndi Lauper sollten eigentlich in keiner Popsammlung fehlen.

02.10.2021