Laibach: "God Is God" (1996)


You shall see Hell clear in the sky / You shall see darkness / You shall see good and evil / You shall see city walls crumble and towers fall / God is God / God is God / God. Laibach hatten wir auch bereits in dieser Liste, Industrial Music, yeah. Der Song "God Is God" stammt vom 1996 bei Mute Records erschienenen Album "Jesus Christ Superstars", auf dem auch eine Version des Songs "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Weber und Tim Rice aus der Rockoper "Jesus Christ Superstar" 1971 enthalten ist. Laibach waren 1996 nicht mehr gerade neu und überraschend, aber durchaus aufregend und toll. Gott hatten sie bisher noch nicht im Programm gehabt. Auf dem 1999 beim italienischen Label Radio Luxor erschienenen TributeAlbum "Schlecht und ironisch - Laibach Tribut" ist der Song "God Is God" gleich zweimal vertreten, eine Version stammt von der niederländischen Band Angels & Agony und eine von Die Larm alias Paolo Favati aus Italien. Na ja, das Original von Laibach ist eindeutig besser. You shall see the Lord of Life and Death / You shall see Heaven in Hell / You shall be blinded by light / You shall see darkness / God is God / God is God / God. Der Song "God Is God" wurde aber nicht von Laibach geschrieben, sondern von Ben Watkins und Nick Burton von der englischen Band Juno Reactor. Die Originalversion von Juno Reactor erschien 1997 auf ihrem Album "Bible Of Dreams", also nach der Version von Laibach. Teile des Songtextes stammen aus dem Film "The Ten Commandments" 1956 von Cecil B. DeMille. Die Version von Juno Reactor wird von der 1964 in Brüssel, Belgien geborenen Sängerin Natacha Atlas gesungen. You shall see the walls crumble / Walls built of pain / And above the cries of man / Hear one voice saying: / I am Alpha and Omega / The beginning and the end / I am the fist and / I am the last / God is God / God is God / God. Inspiriert wurden Ben Watkins und Nick Burton beim Schreiben des Songs allerdings von Laibachs Version des Songs "Live Is Life", der im Original von der österreichischen Band Opus stammt und 1984 ein großer Hit für diese war. Live is life - when we all feel the power. / Live is life - come on / Stand up and dance! / Live is life - when the feeling of the people / Live is life - is the feeling of the band. / When we all give the power / We all give the best... / Then it's live / Live is life / Live / Live is life / Live. / Live / Live is life / Live / Live is life. Also die Wurzeln von "God Is God" liegen in Österreich, yeah. You shall see Hell / You shall see evil / You shall see darkness / You shall see sorrow / You shall see Death / You shall see God. Gott ist Gott, yeah, ich habe gerade das Buch "Last Christmas - Weihnachten in der Popmusik" gelesen, es wurde 2023 von Michael Winklmann im Verlag Herder herausgegeben. Für Musik-Liebhaber ist Weihnachtspop der Inbegriff von Kitsch. Religiöse Menschen bringen ihn mit der Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes in Verbindung. Das beides nicht stimmen muss, zeigen die Texte dieses Buches, die deutlich machen, dass auch Popmusik die Weihnachtsbotschaft transportieren kann. Okay, das Buch wurde von lauter gläubigen und hochschulgebildeten Christ*innen geschrieben und hat durchaus etwas Nerviges, aber Texte wie "Weihnachten einmal anders - Theologische und religionspädagogische Überlegungen zu Knorkators Weihnachtsschimpfe" oder "Beneath the Howling Stars - Weihnachten im Heavy Metal" haben durchaus Unterhaltungswert. Yeah!

08.05.2024