Jeffrey Lee Pierce: "Love And Desperation" (1993)


The night has windows that cannot sleep / I don't like the monsters that you keep / Don't play 'Baby Mary' 'cause I am not a kid / Don't you go and push me like your hammer did / For you / Love and desperation. Der Song "Love And Desperation" ist auf dem 1993 beim Label What’s So Funny About erschienenen Album "Wildweed" zu finden. Uups! Alles falsch. Das Album "Wildweed" erschien bereits 1985 bei Statik Records, also die CD in meiner Sammlung ist bereits eine Neuauflage. Uups, uups! Ich mag es nicht besonders, wenn ich mich irre, aber es passiert einfach ab und zu, versetzt euch einfach gedanklich, oder sonstwie, zurück ins Jahr 1985, wenn ihr euch diesen Song anhört. Sorry, sorry. I am blue as you pull off your skin / I can read in flesh everywhere you’ve been / That's why we bother to know each other so well / That's why I bother to live in hell with you / Love and desperation. Jeffrey Lee Pierce wurde 1958 in Montebello, Kalifornien geboren und starb 1996 im Alter von nicht ganz 38 Jahren an einem Gehirntumor. Im Jahr 1979 gründete Jeffrey Lee Pierce (Vocals, Guitar) mit Brian Tristan (Guitar), der später das Pseudonym Kid Congo Powers annahm, Don Snowden (Bass) und Brad Dunning (Drums) die Band The Creeping Ritual, aus der schließlich 1980 die Band The Gun Club wurde. Das Debütalbum des Gun Club "Fire Of Love" erschien 1981 bei Ruby Records. Blues Punk, yeah. Beim Debütalbum war aber nur mehr Jeffrey Lee Pierce von der Urbesetzung übrig, die anderen Musiker waren nun Ward Dotson (Guitar, Slide Guitar, Backing Vocals), Rob Ritter (Bass) und Terry Graham (Drums). Kid Congo Powers alias Brian Tristan kehrte aber Mitte der 80er Jahre zum Gun Club zurück. Mit dem Gun Club war Jeffrey Lee Pierce bis 1995 unterwegs. This is love, it's dangerous / There's whole lots of things in my head / This love, that's filling me / When you are there / Love and desperation. Im Jahr 1985 veröffentlichte Jeffrey Lee Pierce bei Statik Records die beiden Soloalben "Wildweed" und "Flamingo" und 1992 erschien beim Label What’s So Funny About das Album "Ramblin’ Jeffrey Lee & Cypress Grove With Willie Love", das in der Besetzung Ramblin’ Jeffrey Lee alias Jeffrey Lee Pierce (Vocals, Guitar), Cypress Grove (Guitar), Kimberley S. (Blues Harp), Carl La Fong (Bass) und Willie Love (Drums) aufgenommen wurde. Somebody hurts you, so you hurt me / So I hurt somebody else, who I have never seen / Who hurts somebody else, why on down the road / Who hurts somebody else who goes on home / With you / Love and desperation. Jeffrey Lee Pierce war auch langjähriger Leiter des us-amerikanischen Blondie-Fanclubs und stylte sein Outfit nach seinem Idol Blondie alias Deborah Harry. Nach seinem Tod erschien 2009 bei Bang! Records das wunderschöne Album "Six String Sermon", es enthält Aufnahmen aus den Jahren 1980 und 1981, auf denen sich Jeffrey Lee Pierce nur mit Gitarre und Mundharmonika begleitet. This is love and dangerous / There's whole lots of things in my head / This is love, it’s spilling me / When you are here / Love and desperation. Bei Glitterhouse Records erschienen die Alben "We Are Only Riders (The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project) Vol.1" 2009, "The Journey Is Long (The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project) Vol.2" 2012 und "Axel & Sockets (The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project) Vol.3" 2014, auf denen Musiker*innen wie Nick Cave, Lydia Lunch, Johnny Dowd, Thalia Zedek, Iggy Pop oder Mark Stewart Songs von Jeffrey Lee Pierce interpretieren. Auf einigen Songs ist auch die Stimme von Jeffrey Lee Pierce zu hören. Cypress Grove hatte eine alte Kassette mit Demos von Jeffrey Lee Pierce gefunden, die dieser während der Aufnahmen zum gemeinsamen Album "Ramblin’ Jeffrey Lee & Cypress Grove With Willie Love" gemacht hatte. Diese Demo-Aufnahmen wurden für das Projekt zum Teil fertiggestellt. You're poking knowingly, slipping numbers on the wall / About the price of diamonds that sparkle when you call / About the price of breathing that can not hurt you at all / About the fools in schools, who could slip to fall / For you / It's Love and desperation. Ich lese gerade, oder besser gesagt wiedermal, im Buch "Klar Schilf zum Geflecht - Lyrische Texte 1954-1984" von Hermann Schürrer, es ist 1984 im Medusa Verlag erschienen und leider nicht mehr erhältlich, aber vielleicht könnt ihr es in einer Bücherei oder Bibliothek entlehnen, es ist toll. Im Zyklus "Bronté Sisters" schreibt Hermann Schürrer unter dem Titel "24. Dezember": Ich glaube nicht sehr viel / Träume sind ergiebiger / Als Himmel Hölle Fegefeuer und anderer religiöser Klimbim / Heil und heilig ist nichts für mich / Weil mir Ketzer aller Zeiten an allen Orten näher sind / Ich bedauere wenn ein Surrealist oder ein Realist abergläubisch wird / Zu der Bekehrung gehe ich nicht mit / Da denke ich lieber an Magritte / Und Menschen ohne Gott und Götter. Ich habe Hermann Schürrer noch erleben dürfen, es war durchaus auch manchmal irritierend, aber immer ein Erlebnis. Hermann Schürrer starb 1986 im Alter von 58 Jahren. This is love and dangerous / There's whole lots of things in my head / This is love that's filling me / When you aren't here / It's love and desperation. Herman Schürrer war, glaube ich, Jazzfan, zumindest gibt es von ihm ein Gedicht mit dem Titel "Coltrane", damit ist der Jazzmusiker John Coltrane gemeint. Can't sleep / Your midnight children / Do the midnight creep / With love and desperation. Jeffrey Lee Pierce: There is nothing as unreal as life.

06.07.2023