Merzbow alias Masami Akita hatten wir bereits in dieser Liste, Noise Pop, yeah. "Floating Eloy / Baby James" stammt vom Album "Balance" von Merzbow und Ladybird alias Tanja Kopecky. Auf dem linken Channel ist Merzbows "Floating Eloy" zu hören und auf dem rechten Channel 9 Songs von Ladybird, ja, und zusammen ergibt das das 1997 beim Label Human Wrechords erschienene Album "Balance". Also, nicht wirklich eine Zusammenarbeit, sondern eher ein Zusammenklang. Ladybird wird auf ihrem Channel noch von den Musiker*innen Moe (Zither), Dr. Zastrow (Bass), Nasser Al Shihabi (Human Beatbox) und Gundula Schmitz (Backing Vocals) unterstützt, Merzbow macht wie immer alles selbst. Tanja Kopecky spielte von 1987 bis 1995 bei der Berliner Noiseband Knochen=Girl, die aus Mario Mentrup (Vocals, Guitar), Tanja Kopecky (Vocals, Casio, Percussion), Spoon alias Guido Schöpper (Bass, Drums) und Wolle X alias Wolfgang Hein (Drums, Bass) bestand. Von 1987 bis 1992 mischte auch noch H.P. Neidhardt (Tapeloops, Korg MS 20) bei Knochen=Girl mit. Knochen=Girl haben die Alben "Versöhnt mit der Welt" 1989, "Gammler und Bulimie" 1993 und "Knochen=Girl" 1995 veröffentlicht. Tanja Kopecky machte dann 1998 mit Ladybird weiter und heiratete schließlich den Steinmetz Tim Pahl, mit dem sie nun gemeinsam einen Steinmetzbetrieb führt. Mario Mentrup ist seit Mitte der 90er Jahre als Schauspieler und Autor in der Welt unterwegs. Mit Erich Maas gründete Mario Mentrup 1998 den Verlag Maas Media, den er nach dem Tod von Erich Maas 2001 mit der Galeristin Gundula Schmitz weiterführte. Im Jahr 2012 nannten die beiden den Verlag in Fantôme Verlag um. Spoon und Wolle X veröffentlichten unter dem Namen Kiss Freak Steven 1998 ein gleichnamiges Album beim Label Human Wrechords. Spoon starb 2009 im Alter von 49 Jahren. H.P. Neidhardt macht heutzutage unter dem Pseudonym Tapeman Electronic Noise Music, yeah. Das Berliner Label Human Wrechords veröffentlichte 1994 auch die hörenswerte Compilation "Wohlstand", auf der u.a. Musik von Noise-Acts wie Ground Zero, Melt-Banana, Merzbow, Zeni Geva, Ruins, Violent Onsen Geisha oder K.K. Null zu hören ist. Knochen=Girl ist auf dieser Compilation mit dem Song "1234 Ihr" zu hören. Im Jahr 1998 erschien bei Human Wrechords die EP "Kuschelrotz" vom Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester: Der Grindchor, irgendwie Big Band Noise. Darauf sind die 4 Songs "Alois", "Joch Esel Hue", "Homophobian Elegy" und "Somewhere" zu hören. Noise kann durchaus auch witzig sein. Merzbow ist fleißig wie eh und je, die meisten seiner äußerst zahlreichen Alben erscheinen jetzt beim 2016 von Kimiho Mori und Yasuyuki Nakamura gegründeten japanischen Label Slowdown Records, zuletzt 2024 das Album "450Q". Merzbow betreibt selbst die beiden Labels Lowest Music & Arts und ZSF Product, auf denen auch immer wieder Musik von ihm erscheint. ZSF have to be pronounced Zusufu, from an ancient Japanese word meaning "magnetic". Merzbow ist, so wie ich, Jahrgang 1956, also inzwischen auch bereits 68 Jahre alt, aber anscheinend noch kein bisschen müde. Okay, wir sind auch noch nicht müde, also hören wir uns jetzt noch den Song "La fille de la mort" von The Young Gods an, er ist 1989 bei Play It Again Sam Records auf dem Album "L'Eau Rouge - Red Water" erschienen. Die Industrial-Band The Young Gods wurden 1985 von Franz Muse alias Franz Treichler (Vocals, Guitar, Sampler), Ludan Dross alias Cesare Pizzi (Sampler) und Frank Bagnoud (Drums) in Genf, Schweiz gegründet und ist noch immer in der Popwelt unterwegs. Yeah. Anstelle von Frank Bagnoud ist nun Bernard Trontin (Drums, Electronics) der Dritte im Bunde, zuletzt erschien von den Young Gods 2022 beim Label Two Gentlemen das Album "The Young Gods Play Terry Riley In C". Das ursprüngliche Album "In C" von Terry Riley ist 1968 beim Label Columbia Masterworks erschienen.

09.10.2024