Merzbow: "Jimmy Elvins In Traffic" (1999)


Ein viertes Mal der japanische Noisemusiker Merzbow alias Masami Akita, diesmal mit dem Song "Jimmy Elvins In Traffic" vom Album "Door Open At 8 AM". Das Album ist 1998 beim kanadischen Label Alien8 Recordings erschienen. Alien8 Recordings wurde 1996 von Sean O'Hara und Gary Worsley in Montreal gegründet. Das Label ist auf noise and experimental music spezialisiert und startete 1996 mit dem Merzbow-Album "Akasha Gulva". Weitere Alben von Merzbow bei Alien8 Recordings sind "Space Metalizer" 1997, "Aqua Necromancer" 1998 und "Animal Magnetism" 2003. Weitere Japaner*innen im Programm des Labels sind Keiji Haino, Sian, Acid Mother Temple & The Melting Paraiso U.F.O., Kengo Iuchi und Mademoiselle Anne Sanglante Ou Notre Nymphomanie Auréolé, dahinter verbirgt sich Yamazaki Takushi, der einigen von euch unter dem Pseudonym Masonna ein Begriff sein könnte. Auf dem Merzbow-Album "Door Open At 8 AM" befindet sich auch der Song "The Africa Brass Session Vol.2", der irgendwie das 1974 beim Label Impulse! erschienene Album "The Africa/Brass Session, Vol.2" von John Coltrane be- oder verarbeitet. Ich weiß, John Coltrane war 1974 bereits 7 Jahre tot, die Songs des Albums wurden bereits 1961 aufgenommen. Bei Impulse! Records erschien 1961 das Coltrane-Album "Africa/Brass" mit den 3 Songs "Africa", "Greensleeves" und "Blues Minor", im Jahr 1974 wurde dann "The Africa/Brass Session, Vol.2" nachgereicht, darauf befinden sich die Songs "Song Of The Underground Railroad" sowie "Greensleeves" und "Africa", bei denen es sich aber um andere Versionen als auf dem Album "Africa/Brass" handelt. Impulse! Records legte dann 1995 noch die DoppelCD "The Complete Africa/Brass Sessions" nach, da sind noch eine weitere Version des Songs "Africa" und der bisher unveröffentlichte Song "The Damned Don't Cry" dazugepackt worden. Ich war eine Zeit lang sehr verliebt in den Noisepop von Merzbow. Natürlich nicht nur in den Noisepop von Merzbow, sondern überhaupt in Geräusche, ob leise oder laut, wobei man die Lautstärke ja sowieso selbst bestimmen kann. Okay. Sehr empfehlenswert ist in diese Richtung auch das Label aufabwegen aus Köln, das von Till Kniola und Christian Bláha betrieben wird. Johannes Ullmaier: Das Geräusch hat es als Kunst nie leicht gehabt. Zwar war es lang vor jeder Kunst und jedem Ohr schon da - und bildet demgemäß den Ursprung und das Fundament alles Akustischen, mithin auch jeder Art von Klangästhetik. Doch als die Evolution den ersten Kopf mit Ohren versah und so für die Geräuschwelt öffnete, geschah dies offenbar nicht um deren Schönheit willen, sondern primär als Überlebenshilfe, zur besseren Umweltorientierung und als Warnvorrichtung. Deshalb haben Ohren von Natur aus keine Li(e)der. Hört euch unbedingt auch den Song "Diagonala" von Rodion G.A. an. Rodion G.A. war die Band von Rodion Latislau Roşka, die von 1978 bis 1983 in Rumänien aktiv war. Beim Label Strut erschien 2013 die Compilation "The Lost Tapes" von Rodion G.A. mit den Songs "Alpha Centauri", "Cântec Fulger", "Caravane", "Citadela", "Diagonala", "Salt 83", "Disco Mania", "Zephyr", "Imagini Din Vis" und "În Liniştea Nopţii". Die Songs wurden meist von Rodion Latislau Roşka im Alleingang eingespielt, bei 3 Songs wird er vom Drummer Gicu Fărcaş und bei einem vom Pianisten Petrică Șovăilă unterstützt, yeah, Rodion Latislau Roşka ist angeblich 2021 gestorben, ich habe keine Ahnung, wie alt er geworden ist. Beim Label Ace erschien 2024 die Compilation "From The Archives 1981- 2017" von Rodion A.G., yeah.

10.02.2025