Omoide Hatoba: "We Are Hello" (1996)


Die japanischen Noise-Rocker Omoide Hatoba hatten wir auch bereits in dieser Liste und zwar mit dem Song "Amen", yeah. Sowohl "Amen" als auch "We Are Hello" sind auf dem 1995 beim Label Meldac Corporation in Japan erschienenen Album "Kinsei" zu finden, in den USA und Europa erschien das Album erst 1996, deshalb hab ich den Song "Amen" irrtümlich bei 1995 gelistet, äh, umgekehrt, den Song "We Are Hello" habe ich irrtümlich bei 1996 gelistet. Egal. Das Album "Kinsei" ist toll, es wurde in der Besetzung Seiichi Yamamoto (Vocals, Guitar, Violin, Percussion, Piano, Synthesizer, Drum Machine), Atsushi Tsuyama (Vocals, Bass, Drums, Percussion, Synthesizer, Drum Machine), Chew Hasegawa (Drums, Computer, Tape), Isamu Kawamura (Alto Saxophone), Yoshimi Yamazaki (Alto Saxophone), Satoshi Kawanishi (Tenor Saxophone) und Yoshimi Yokota (Trumpet) eingespielt. Bei den Songs "Go" und "Oyaji" half auch noch Takashi Ogushi (Drums) mit. Aber wahrscheinlich hab ich das alles schon erzählt. Omoide Hatoba haben sich leider inzwischen aufgelöst, muss so um 2009 oder 2010 herum gewesen sein. Seiichi Yamamoto und Atsushi Tsuyama haben 2017 gemeinsam das Album "Improvised Guitar Duo 1" veröffentlicht, beide spielen darauf natürlich Gitarre, Seiichi Yamamoto noch zusätzlich Charango und Atsushi Tsuyama Bass, Synthesizer, Flute und Saxophone. Das Charango, sagt die wikipedia, ist ein kleines Zupfinstrument aus der südamerikanischen Andenregion, bei dem als Resonanzkörper ursprünglich der getrocknete Panzer eines Gürteltieres verwendet wurde. Hört euch Omoide Hatoba an, es war eine tolle Band, yeah. Seiichi Yamamoto ist seit 1997 Betreiber des Labels Ummo Records und des Musikclubs Bears in Osaka, Japan. Die älteste Japanoise-Band ist wohl Group Ongaku, die Ende der 50er Jahre von Takehisa Kosugi und Shukou Mizuno in Tokyo gegründet wurde, beide waren damals Studenten an der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Im Jahr 1996 erschien beim Label Hear Sound Art Library das Album "Music Of Group Ongaku" mit den Songs "Automatism", "Object", "Metaplasm Part 1" und "Metaplasm Part 2", die bereits Anfang der 60er Jahre entstanden sind. Die Group Ongaku bestand aus Takehisa Kosugi (Violin, Saxophone, Tape), Shukou Mizuno (Cello, Drums, Tape), Yasunao Tone (Saxophone, Tape), Genichi Tsuge (Guitar), Chieko Shioni (Piano), Mikio Tojima (Cello) und der Sängerin Yumiko Tanno. So richtig los mit Japanoise gings dann aber erst in den 80er Jahren mit Acts wie Fushitsusha, Hijōkaidan, Incapacitants, Hanatarash, K2, KK Null, Gerogerigegege, Merzbow, Solmania, Masonna, Boredoms, Violent Onsen Geisha, Ruins etcetera. Bei Little Mafia Records erschien 2003 die hörenswerte Compilation "Japanoise" mit Songs von Pain Jerk alias Gomi Kōhei, K2 alias Kusafuka Kimihide, C.C.C.C., Melt-Banana, KK Null alias Kazuyuki Kishino, MSBR alias Tano Kōji, Masonna alias Maso Yamazaki, Incapacitants, Mo*Te alias Fumiyuki Nagura und Government Alpha alias Yoshida Yasutoshi. Beim österreichischen Label Steinklang Industries erschien 2008 die ebenfalls hörenswerte Compilation "Japanoise Of Death" mit MSBR, Noiseuse alias Shinichi Shikada, Guilty Connector alias Kohei Nakagawa, KK Null, Government Alpha, Incapacitants, K2, Defektro, Wage-Slave Exchange und Masonna. Okay, jetzt noch ein Schlusswort von Bertrand Russell: In meiner Jugend fühlte ich mich sehr stark in Mathematik. Dann, als meine Fähigkeiten nachließen, habe ich mich der Philosophie zugewandt. Später dann, im Alter, war ich noch für die Literatur zu gebrauchen, und heute, da ich eindeutig senil bin, kümmere ich mich um Politik.

27.06.2024