Smog: "Hangman Blues" (1996)


Ha ha ha / Ha ha ha. / Life's a joke / A waiting game now / A juggling of vices / Tiny tiny vices / And they don't anchor me / To the ground / I know who the hangman is / So life's a joke. Yeah, der vierte Song von Smog alias Bill Callahan in meiner Sweetheart-Liste. Der Song "Hangman Blues" ist auf dem 1996 bei Drag City Records erschienenen Album "The Doctor Came At Town" zu finden. Ha ha ha / Ha ha ha. / The clocks on the wall / Creeps higher / Save save / Restraint restraint / It's a joke / And I know who the hangman is. / A ship in a vial / A headstone on the wharf / And it will pin me / To the ground. Im Jahr 2009 stellte Smog im australischen TV-Programm "Rage" 35 seiner favourite songs bzw. music videos vor, als letzte Nummer präsentierte er den Song "You Scare Me To Death" von Marc Bolan, was mich als alten Marc-Bolan-Fan natürlich besonders freute. "You Scare Me To Death" wurde von Marc Bolan 1966 unter dem Titel "Horrible Breath" für eine geplante television jingle for Amplex Tablets geschrieben und aufgenommen, doch nie gesendet. Er erschien 1981 bei Cherry Red Records auf dem Album "You Scare Me To Death". Auf diesem Album sind Marc Bolan (Vocals, Acoustic Guitar), Bernie Holland (Electric Guitar), Graham Todd (Piano), Brian Odgers (Bass) und Graham Jarvis (Drums) zu hören. Die Aufnahmen von Marc Bolan stammen aus dem Jahr 1966, die anderen Instrumente wurden diesen Aufnahmen 1981 hinzugefügt. Produziert wurde dieses durchaus gelungene Album von Simon Napier-Bell, der Marc Bolan am Anfang seiner musikalischen Laufbahn gemanagt hat. Ich habe keine Ahnung, warum der Song in "You Scare Me To Death" umbenannt wurde. Egal. Das Original des Songs "Horrible Breath" erschien dann 2002 beim Label Castle Music, auf der Bolan-Compilation "The Beginning Of Doves". Eigentlich gibt es kein Album von Smog, (Smog) oder Bill Callahan das ich nicht mag, unbedingt anschaffen sollte man sich das MiniAlbum "Burning Kingdom" 1994, ein wahrer Meilenstein der Popgeschichte. Ha ha ha / Ha ha ha. / All the lights look green / So unbend / Your toughest smile / I think we've got / I think we've got / I think we've got. / One more mile. Zu Smog will ich euch das Buch "Eine unvollständige Geschichte der Begräbnis-Violine" von Rohan Kriwaczek empfehlen, es ist 2008 beim Eichborn Verlag in der Reihe "Die andere Bibliothek" erschienen. Im Jahr 1822 schrieb ein gewisser Pierre Dubuisson in einem Brief an eine gewisse Simone Blanchet: Die kühne Intimität des Soloviolinisten ist der einzige Schlüssel. Das Erklingen einer einzelnen Stimme hat eine Macht, zu verzücken und zu verwandeln, die unendlich größer ist als die fernen, in Massen auftretenden Stimmen von Chören und Orchestern. Die Solovioline ohne Stolz und ohne Böswilligkeit vermag den Geist mit einem Reiz und einer Intensität zu umwerben, die sich jene waghalsigen Heuchler, die sich des Prunks und des Zeremoniells befleißigen, nicht im mindesten vorstellen können. Die Solovioline spornt an zu Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Verantwortung. Dagegen vermag die kriegerische, grimmige Trommel mit ihrem militärischen Gebaren nichts weiter, als den wahren Zweck des Trauerviolinisten zu untergraben. Denn im Tod, sind wir da nicht alle allein? In der Trauer, sind wir da nicht alle allein? Eine Menschenmenge vermag zu den Einsamen im Herzen nicht zu sprechen. Nur die einzelne Stimme vermag jene zu erreichen, die so weit von jeder Gesellschaft entfernt sind, und führt sie mit Sanftmut und Mitgefühl in den Schoß der Welt zurück. Okay, hört euch den Song "Hangman Blues" von Smog an und besorgt euch das Buch "Eine unvollständige Geschichte der Begräbnis-Violine" von Rohan Kriwaczek, beides wird euer Leben enorm bereichern.

26.03.2024