Sparks: "Angst In My Pants" (1982)


Wow, zum sechsten Mal die Sparks. Ich liebe sie. I hope it doesn't show / It'll go away / It's just a passing phase / It'll go away. / You can dress nautical / Learn to tie knots / Take lots of Dramamine / Out on your yacht / But when you're all alone / And nothing bites / You'll wish you stayed at home / With someone nice / But when you think you made it disappear / It comes again, 'Hello, I'm here.' / And I've got angst in my pants. Das Album "Angst In My Pants" erschien 1982 bei Atlantic Records und schaffte es nur auf Platz 173 der US-Charts, war also mehr oder weniger ein kommerzieller Flop. You can be smart as hell / Know how to add / Know how to figure things / On yellow pads / Answer so no one knows / What you just said / But when you're all alone / You and your head / What's the computer say, it's mumbling now / It says 'Hey Joe.' It's spelled it out / And 'You've got angst in your pants.' / 'You’ve got angst in your pants.' Die tollen Songs auf diesem Album stammen natürlich aus der Feder von Russell (Vocals) und Ron Mael (Keyboards, Synthesizer), unterstützt wurden sie bei den Aufnahmen noch von den Musikern James Goodwin (Synthesizer), Bob Haag (Guitar, Background Vocals), Leslie Bohem (Bass, Background Vocals) und David Kendrick (Drums). Produziert wurde das Album von Reinhold Mack in Giorgio Moroders Musicland Studios in München. But when you think / But when you think you've made it disappear / You're sure you made it disappear / And you've still got angst in your pants. Reinhold Mack war auch bereits Produzent des Sparks-Albums "Whomp That Sucker" 1981. Von den 3 als Single-A-Sides ausgewählten Songs, "I Predict", "Angst In My Pants" und "Eaten By The Monster Of Love", schaffte es nur "I Predict" in die Charts, Platz 60 in den USA. Im Rock-Lexikon von Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos und Bernward Halbscheffel steht u.a. über die Sparks zu lesen: Ron Mael trat mit Schnauzbärtchen und Kurzhaar wie ein melancholischer Pop-Chaplin in Hitler-Maske auf, Russell Mael huschte wie ein attraktiv verjüngter Tiny Tim mit langen Locken und Sex-Appeal über die Bühne und sang wie Tiny Tim auch Falsetto-Sopran. Ihre kunstvoll ausgearbeiteten Songs, harmonisch oft verschroben und melodisch zumeist verquer, wirkten unorganisch, konstruiert und verfehlten dennoch nicht ihre Wirkung. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da ein leicht verächtlicher Unterton mitschwingt, aber was solls, ich liebe die Sparks. Die Zeitschrift Musikexpress schrieb über das Sparks-Album "Plagiarism" 1997: Allenthalben fährt der Techno-Groove ins Tanzbein, trifft Humptata-Herrlichkeit auf avantgardistische Rummelplatzmelodien, klingts, als hätte man sich von den Leningrad Cowboys den Chor der Roten Armee ausgeliehen... oder als würde Russell Mael mit den Pet Shop Boys Opernarien trällern. Kurzum: Auf Plagiarism glotzt der nackte Wahnsinn aus allen Ecken. Auch hier wiederum der leicht verächtliche Unterton, der sich im Schlusssatz Welche Halbwertzeit haben eigentlich Witze? selbst entlarvt. Aber was solls, ich liebe die Sparks und Popjournalist*innen ist sowieso nicht zu trauen, den meisten zumindest. I hope it doesn't show / It'll go away / It's just a passing phase / It'll go away / I hope it doesn't show / It'll go away / Give it a hundred years / It won't go away / And I've got angst in my pants / I've got angst in my pants. Die Sparks gibt es bereits seit 1968, anfangs noch unter dem Namen Halfnelson, und es gibt sie immer noch, yeah. Zuletzt erschien 2020 das Album "A Steady Drip, Drip, Drip" bei BMG Records, Russell und Ron Mael werden darauf von Evan Weiss (Guitar), Eli Pearl (Guitar), Patrick Kelly (Bass), Steven Nistor (Drums) und Ryan Parrish (Saxophone) musikalisch unterstützt. Beim Song "Please Don't Fuck Up My World" ist noch der Coldwater Canyon Youth Choir mit dabei. Tolles Album, yeah, ich liebe die Sparks. Das Album "Angst In My Pants" wurde 2013 bei Repertoire Records als CD wiederveröffentlicht. Ja, ohne die Sparks wäre das Leben um vieles beschissener. Zum Abschluss dieses Eintrags noch meine 3 Lieblingsversionen von Sparks-Songs: Einsame Spitze sind British Whale mit ihrer Version von "This Town Ain't Big Enough For Both Of Us" 2005, sehr schön ist auch die Version der Dirtbombs des Songs "Sherlock Holmes" 2008 und Numero 3 würde ich heute an die Chinese Detectives und ihrer Version von "All You Ever Think About Is Sex" 1999 vergeben. Hmm, manchmal liegen auch die Foreign Objects mit ihrer Version von "Big Boy" um eine Nasenspitze vorn. Eine Erwähnung wert sind auch die Italo-Disco-Version von "Funny Face" 1984 von Romero und die New-Wave-Version von "This Town Ain't Big Enough For Both Of Us" 1987 von Siouxsie & The Banshees. Okay, das wärs für heute, good night.

05.02.2021