Tangerine Dream: "No Man's Land" (1983)


Nochmals Tangerine Dream und Elektronik aus West-Berlin, yeah. Der Song "No Man’s Land" ist auf dem Album "Hyperborea" zu finden, das 1983 bei Virgin Records erschien. Tangerine Dream bestand 1983 aus Edgar Froese, Chris Franke und Johannes Schmoelling. Edgar Froese war von 1967 bis zu seinem Tod 2015 Mitglied von Tangerine Dream, Chris Franke war von 1970 bis 1987 mit dabei und Johannes Schmoelling von 1979 bis 1985. Eigentlich hatte mein Interesse an der Musik von Tangerine Dream Ende der 70er Jahre bereits stark nachgelassen, aber auch in den 80er Jahren gelang der Band immer wieder Hörenswertes, obwohl auch Belangloses. Mein absolutes Lieblingsalbum von Tangerine Dream ist noch immer "Atem" 1973 in der Besetzung Edgar Froese, Chris Franke und Peter Baumann, diese Besetzung hatte von 1971 bis 1975 Bestand und brachte meiner Meinung nach die meisten Highlights im Schaffen der Band hervor. Von 1969 bis 1971 war auch Conrad Schnitzler Mitglied von Tangerine Dream, der danach mit Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius die Band Kluster bildete. Conrad Schnitzler wirkte auf dem Debütalbum "Electronic Meditation" von Tangerine Dream mit, das 1970 bei Ohr Records erschien. Elektronik kam auf diesem Album eigentlich noch gar nicht wirklich zum Einsatz, es wurde in der Besetzung Edgar Froese (Guitar, Organ, Piano, Noises), Conrad Schnitzler (Cello, Violin, Guitar, Noises) und Klaus Schulze (Drums, Noises) aufgenommen. Als musikalische Gäste waren noch Jimmy Jackson (Organ) und Thomas Keyserling (Flute) mit dabei. Das Album ist gut, aber nicht so gut wie "Atem". Tangerine Dream wird auch nach dem Tod von Edgar Froese weiter bestehen, zurzeit in der Besetzung Ulrich Schnauss (Synthesizer), Thorsten Quaeschning (Synthesizer, Piano) und Hoshiko Yamane (Violin). Zuletzt erschien von Tangerine Dream 2019 bei Eastgate Records das Album "Recurring Dreams". Hmm, ich denke nicht, dass ich noch sehr oft bei Tangerine Dream reinhören werde, wünsche ihnen aber trotzdem weiterhin ein gutes Gelingen. Habe gerade das Buch "Ändere die Welt! Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen" von Jean Ziegler gelesen, es ist 2015 beim C. Bertelsmann Verlag auf Deutsch erschienen. Darin ist auch der 1989 vom Chefökonomen und Vizepräsidenten der Weltbank John Williamson formulierte Washington Consensus enthalten, der den Kapitalismus wahrlich in klaren Worten zusammenfasst. *) In jedem Land muss es eine Steuerreform nach den folgenden beiden Gesichtspunkten geben: Senkung der Steuerlast für die höchsten Einkommen, damit die Reichen produktive Investitionen tätigen; Ausweitung der Zahl der Steuerpflichtigen, das heißt Abschaffung von steuerlichen Vergünstigungen für die Ärmsten, um das Volumen der Steuereinnahmen zu vergrößern. *) Aufhebung aller Einschränkungen für die Finanzmärkte. *) Garantierte Gleichbehandlung von inländischen und ausländischen Investoren, um die Sicherheit der ausländischen Investitionen und damit ihr Volumen zu erhöhen. *) Möglichst weitgehende Zerschlagung des öffentlichen Sektors; alle Unternehmen im Besitz des Staates oder quasi-staatlicher Körperschaften sollen privatisiert werden wie etwa Schulen, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe, Wasser- und Energieversorgung und so weiter. Damit werden sie den Gesetzen des Profites unterworfen. *) Maximale Deregulierung der Volkswirtschaft, um das freie Spiel der Konkurrenz zwischen den verschiedenen ökonomischen Kräften zu gewährleisten. *) Verstärkter Schutz des Privateigentums. *) Rasche Liberalisierung des Handels mit dem Ziel, die Zölle immer weiter zu senken und schließlich ganz abzuschaffen. *) Da der Freihandel durch Exporte vorangetrieben wird, muss man in erster Linie die Entwicklung jener Wirtschaftsbereiche fördern, deren Produktion in den Export geht. *) Abbau der staatlichen Haushaltsdefizite bis auf null. *) Staatliche Subventionen für private Akteure müssen überall gestrichen werden. Ein Beispiel: Die Staaten der Dritten Welt, die die Preise von Grundnahrungsmittel subventionieren, um sie niedrig zu halten, müssen diese Politik aufgeben. Bei den Staatsausgaben müssen solche Priorität haben, die in den Ausbau der Infrastruktur fließen und für die multinationalen Konzerne nützlich sind. Na dann, Gute Nacht Welt!

14.05.2021