Kapitel 82: Unmut, Mut, Kopfhoch im Stroh |
Ich möchte heute mit einem kurzen
Gedicht von Ko Un beginnen. Von ihm habe ich übrigens schon im
Kapitel 63 ein kurzes Gedicht zitiert. Kon Un Unmut Unmut! Wie ermutigend
er doch ist! Das Gedicht bringt Unmut in Verbindung
mit dem Mut. Wie die Sprache es vorsieht, Teil und Gegenteil stehen
sich nahe, was aber öfter in Vergessenheit gerät. Das Gedicht
ist also quasi eine Anerkennung für den Unmut, vielleicht auch
eine Aufforderung, ihn einer Prüfung zu unterziehen, nein, nicht
unbedingt Prüfung, sagen wir lieber so: eine genauere Betrachtung
kann nicht schaden. Karin Fellner Es ist wie mit dem Eimer und dem Stroh Es ist wie mit
dem Eimer und dem Stroh ihr Zimmer nennt
sich Welt das schiefe Mobiliar der Paniklauf
ins Maul und die Zerstückelung sitzt im Wolf und brütet Weiter geht es nun mit einem Gedicht von Christine Huber. Es stammt aus einer Anthologie zum Thema Corona, Titel: "Corona und die Generalpause" (Edition Sonnberg). Das Leben mit und gegen Corona ist durchaus eines, das etwas mit Mut zu tun hat, in jeder Form, Wehmut, Unmut, Schwermut, Übermut, Armut und Wermut. Leichtmut und Anmut eher in Gedanken. Das sorgenvolle Entlein sitzt im Stroh, schreit zum Himmel, macht sich so seine Gedanken, die drehen sich um die ganze Welt. Chrsitine Huber schlafen ja "der guten
ordnung halber..." zeit haben für die
lockerung Zum Abschluss eine Zeichnung. Sie stammt von Ilse Kilic, das bin ich und ist in der "Nestbeschmutzerin" in der edition tagediebin erschienen. Ja das Kopfhochleben hat mit allem zu tun, mit Corona und dem löchrigen Eimer, mit dem Mut und der Wehmut, mit dem Entlein und dem Stroh, das den Kopf gelegentlich übermütig macht, nämlich dann, wenn es wie der Hafer sticht.
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