Kapitel 86: Von Nöten |
Wo genau ich auf Mary Ruefle aufmerksam
wurde, weiß ich nicht mehr. Manchmal ist es mir sehr unangenehm,
etwas zu vergessen, ich notiere mir viel, aber nicht alles. Ich habe
mir jedenfalls die Nummer 97 des Literaturzeitschrift Schreibhefts bestellt,
in dem sich Texte, Interviews und visuelle Arbeiten von ihr befinden. WARUM WARUM Ich gebe zu, diese beiden Kurzvorlesungen sind,
streng genommen, keine Gedichte. Auch wenn man es etwas weniger streng
nimmt, sind sie keine Gedichte. Oder darf ich mir herausnehmen, sie
als Prosagedichte zu zitieren? Vielleicht. Die Natur der Dinge. Diesen Titel hat Maruy Ruefle den 22 Kurzvorlesungen
gegeben. Indessen verwandeln einige
Bakterien Wir verwandeln uns alle. Mehr oder weniger niemals allein. Di Lu Galay Ein Vogel starb gerade mitten
im Flug - Die verbleibende Reise für
den leblosen Vogel ist Das Gedicht des in Yangon (Myanmar) lebenden Dichters Di Lu Galay habe ich seinem Lyrikband "Ein Oktopus, aber so viele Handschuhe" entnommen, der in der parasitenpresse erschienen ist. Es ist von Bedeutung poetische Stimmen wahrzunehmen, poetische Stimmen aus unserer Weltgegend, aber auch Stimmen aus anderen Weltgegenden. Was könnte denn eine Ausnahme sein, von der
in der letzten Zeile des Gedichtes die Rede ist? Ich lese ein Buch über die Frage, was ein Lebewesen
ist und wie es sich von "Dingen", die keine Lebewesen sind,
unterscheidet. Gar nicht so einfach, allerdings ist eines gewiss: Menschen
und andere Tiere sind Lebewesen. Ungewiss ist, ob die Sonne am Leben
ist, bevor sie stirbt. Irgendwo sitzt ein Käferlein und kichert. Abschließend ein Gedicht von Eugen Roth. Wer weiß (Das Gedicht von Eugen Roth stammt aus dem Buch: Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass alle an der Schöpfung historisch mehr und weniger Beteiligten, wie etwa Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen, weiters Pflanzen, die den Sauerstoff vermehrten undsoweiter, Atome, die rund um den Atomkern rotierten, salopp ins Blaue formuliert, vielleicht, ja sogar ziemlich sicher, andere Vorstellungen und Vorschwebungen hatten. Oder vielleicht auch gar keine. Im neuen Kapitel seines Alterswerks schreibt jedenfalls Fritz Widhalm, dass Mikroorganismen viel für die Welt getan haben. Vermutlich mehr als Gott, welche Gestalt auch immer er gerade annimmt. |