Alan Vega & Liz Lamere: "Future Sex" (1990)


Alan Vega alias Boruch Alan Bermowitz hatten wir bereits in dieser Liste, sowohl als Soloartist als auch mit der Band Suicide, also werde ich jetzt ein wenig über Liz Lamere nachdenken. Liz Lamere war mit Alan Vega bis zu seinem Tod im Jahr 2016 verheiratet. Wann genau sich die beiden kennengelernt und wann sie geheiratet haben, konnte ich nicht herausfinden. Beim ersten gemeinsamen Album "Deuce Avenue" 1990 waren sie angeblich noch nicht verheiratet. Wie auch alle weiteren gemeinsamen Alben, wurde "Deuce Avenue" als Soloalbum von Alan Vega vermarktet, nur am Backcover ist klein all material performed by Alan Vega (Vocals) and Liz Lamere (Drums, Machines) vermerkt. Das Album "Deuce Avenue" erschien beim Label Musidisc und wurde 1995 von Infinite Zero Records mit dem Bonustrack "Wacko Warrior" neu aufgelegt. Auf diesem Album ist auch der Song "Future Sex" zu finden. Beim Label Musidisc erschienen noch die Alben "Power On To Zero Hour" 1991, "New Raceion" 1993 und "Dujang Prang" 1995, die man alle als gemeinsame Alben bezeichnen kann. "Power On To Zero Hour" haben die beiden ebenfalls als Duo aufgenommen, Alan Vega (Vocals, Guitar, Keyboards) und Liz Lamere (Vocals, Drums, Machines, Keyboards). Beim Album "New Raceion" werden die beiden dann von den Musiker*innen Cie Vega (Guitar, Bass, Keyboards), Ric Ocasek (Guitar, Backing Vocals), Mark Kuch (Guitar, Effects), Roger Greenwald (Guitar) und Perkin Barnes (Bass) unterstützt. Liz Lamere: That album was a little different, because now people wanted to come in and play, so we had guitars. Das Album "Dujang Prang" wurde als Trio eingespielt, Alan Vega (Vocals, Machines), Liz Lamere (Keyboards, Backing Vocals) und Mark Kuch (Guitar). Liz Lamere tauchte als Musikerin auch bei einigen Songs der Alben "2007" 1999 und "Station" 2007 von Alan Vega auf. Auf dem Album "Station" ist beim Song "Psychopatha" auch Dante Vega alias Dante Bermowitz, der adoptierte Sohn von Liz Lamere und Alan Vega, mit dabei. Alan Vega: I have an adopted son, Dante, he's nine years old and I get him up on the stage with me sometimes. This is the only thing killing me: I'm not considered a pop star, but I've never wanted to be one. I'm an artist - if I was to go now I wouldn't mind, but I think about my kid, and the world he's coming into and it scared the crap out of me. I want to stay alive long enough to teach him something, I don't know what, but I'm hoping I can do something good for him. Wer sich hinter dem Namen Cie Vega auf dem Album "New Raceion" verbirgt, konnte ich leider nicht rausfinden. Der Name Cie Vega taucht jedenfalls nur auf diesem Album auf und hinterließ sonst keine Spuren in der Popwelt. Liz Lamere trat nur mit ihrem Mann gemeinsam als Musikerin in Erscheinung, ansonsten arbeitet sie als Rechtsanwältin in New York. Ob es nach dem Tod von Alan Vega je wieder Pop von und mit Liz Lamere geben wird, steht in den Sternen. Lese gerade das 2011 beim Goldmann Verlag erschienene Buch "Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge" von Bill Bryson, in dem man mit dem Autor durch die Zimmer seines Hauses schlendern und genüsslich über die alltäglichen Dinge nachdenken kann. Der Autor bewohnt ein altes viktorianisches Haus, ein ehemaliges Pfarrhaus, in der englischen Grafschaft Norfolk. Man erfährt in diesem lesenswerten Buch aber auch über die Entdeckung des alten Steindorfes Skara Brae auf den Orkney Inseln vor Schottland. Das Dorf wurde 1850 von einem gewaltigen Sturm freigelegt und von Wissenschaftler*innen in die Zeit zwischen 3.100 und 2.500 vor Christus datiert. Oder über Bücher wie "Beeton’s Book of Household Management" 1861 von Isabella Beeton. Die Herrin des Hauses ist vergleichbar einem Befehlshaber beim Militär oder dem Leiter eines Unternehmens. Von Tomaten oder Paradeisern, wie sie in Österreich so hübsch heißen, hielt Mrs. Beeton nicht sehr viel. Die ganze Pflanze hat einen unangenehmen Geruch, und wenn man ihren Saft dem Wirken des Feuers aussetzt, verdampft er mit einem mächtigen Schwall, der Schwindel und Erbrechen verursacht. Auch von Knoblauch und Kartoffeln hielt Isabella Beeton nichts. Schwupps. Ich geh jetzt einkaufen, Kartoffeln, Knoblauch und Paradeiser, damit ich lange lebe und es mir gut ergehe auf Erden. Schmatz. Beim Essen hört euch auch noch den Song "Auf der Elbe schwimmt ein rosa Krokodil" 1975 von der Band Synopsis an. Free Jazz. yeah. Synopsis wurde 1973 in Ost-Berlin von Conny Bauer (Trombone, Bass), Ernst-Ludwig Petrowsky (Saxophone, Clarinet, Flute), Ulrich Gumpert (Piano) und Günter 'Baby' Sommer (Drums, Percussion) gegründet. Synopsis lösten sich 1978 auf und gründeten sich 1984 unter dem Namen Zentralquartett neu. Die aktuelle Besetzung lautet Christof Thewes (Trombone), Ernst-Ludwig Petrowsky, Ulrich Gumpert und Günter 'Baby' Sommer. Aber auch Conny Bauer ist noch musikalisch unterwegs, er hat 2020 mit seinem Bruder Matthias Bauer (Bass) und Dag Magnus Narvesen (Drums) bei NoBusiness Records das Album "The Gift" veröffentlicht. Mahlzeit!

05.10.2022